Hallo zusammen,
hm, das ist ja interessant! Um Joyce Carol Oates bin ich bislang gut herumgekommen. Warum? Keine Ahnung - hat mich irgendwie nie mit irgendwas festgehalten. Cover nicht, Inhalt nicht, Rezensionen nicht...
... aber mir scheint fast, ich habe was verpasst. Hier stehen ja Begeisterung (Doris) und Interesse unter Vorbehalt wegen einiger Enttäuschunge (Rachel und Maria) gegenüber. Ihr habt ja schön gemeinsam auf den Punkt gebracht, woran es bei einigen Lesern mit dieser Autorin haken könnte. Diese ruhige, unaufgeregte Erzählweise. Und nun bin ich doch neugierig auf die Autorin geworden. Denn je nachdem wie es gemacht ist, liegt mir so etwas. Als Beispiel würde ich hier J. M. Coetzee nennen. Er hat auch einen sehr sachlichen, nüchternen, unaufgeregten, fast kühlen Stil. Der hat mir aber sehr gefallen. Liegt mir z. B. viel mehr als ein Stil, der zu blumig, zu ausschweifend und zu emotionsgeladen ist. Das wird mir schnell zu viel. Aber mit den ruhigeren, sachlicheren Tönen, kann ich es oftmals ganz gut.
Das andere Beispiel hier - Stewart O'Nan - hat mich kurz zurück zucken lassen in der Annahme dass Joyce Carol Oates mir liegen könnte. Denn er lag mir ja (was ich bedaure) so gar nicht. Wobei ich das ja mit Dir, Doris, gemeinsam habe. Und das wiederum kann es bei Maria und Rachel auch nicht sein, denn die kommen mit O'Nan ja sehr gut klar. Und so habe ich es nochmal kurz durchdacht: An Stewart O'Nan störte mich nicht der distanzierte, sachliche, kühle Stil. Sondern dass er bei "Letzte Nacht" so unpersönlich geblieben ist. Die Figuren wurden nicht mal wirklich beschrieben. Sondern (alltägliche) Handlungen, Abläufe. Ohne wirklichen Bezug auf den Menschen, der sie verrichtet.
Somit würde ich es wohl mit Joyce Carol Oates gerne mal versuchen. Zumal ich mir die Beschreibung zu "Hudson River" durchgelesen habe, nachdem Du ihn so lobend erwähntest, Doris. Hört sich ganz nach etwas für mich an! Schade nur, dass mir das Cover so gar nicht gefällt in seinem gelblich gehaltenen Ton. Aber gut, das soll mich letztendlich nicht abhalten.
Meine Frage nun an Dich, Doris (oder jeden Anderen, der von der Autorin schon was gelesen hat), welche Bücher von Joyce Carol Oates sind besonders empfehlenswert? "Hudson River" interessiert mich von der Beschreibung her sehr. "Niagara" könnte ich mir auch vorstellen. Aber auch "Du fehlst" hört sich gut an - wenn mir das Thema
Verlust der Mutter (bzw. generell eines Elternteils) auch zur Zeit noch zu nahe geht. Ich habe mir zwar im Verhältnis zu meinen Eltern keine Versäumnisse vorzuwerfen (was für ein Glück!) so wie die Figur in dem Roman. Aber das Thema würde mir zur Zeit wohl noch zu sehr zusetzen. Wann anders könnte es aber durchaus mal interessant sein, das Thema aus anderer Sicht zu beleuchten.
Ich bin gespannt auf Deine (Doris) oder Eure Highlights von dieser Autorin!
Der neue Roman von Elizabeth Kostova interessiert mich thematisch nicht genügend. Schon der erste interessierte mich nur soweit, dass es für mich zum Hörbuch reichte. Das aber was so gut gemacht, das es mir viel Freude bereitet hat! Als Buch wäre aber auch das nicht so mein Ding gewesen. Das Cover von "Die Schwanendiebe" lässt mich allerdings wünschen, dass mich der Inhalt doch interessieren würde, denn dann müsste ich es mir allein deswegen schon kaufen! Recht hast Du, Doris! Danke fürs aufs Cover hinweisen! Das ist wirklich einen Blick wert!
