JMaria hat geschrieben:den "weissen Tiger" habe ich nun beendet.
Fazit: ein charismatischer (Anti)Held, dennoch mochte ich ihn nicht.
zusätzlich störte mich gegen Ende die Intention (des Autors?), wie man sich aus dem Hühnerkäfig befreit. Seinen neuen Roman werde ich interessehalber irgendwann lesen, aber wenn er sich einem ähnlichen Erzählstil bedient, dann ist der Autor nichts für mich. Die Effekte in der Geschichte des weissen Tigers funktionieren zwar und sind auch fesselnd, aber am Ende blieb ein fahles Gefühl zurück.
Das ist immer schade, wenn man Lesezeit investiert und dann leider enttäuscht wird. Gerade, wenn man erst so richtig gegen Ende merkt, dass einem das Buch keinen postiven Eindruck hinterlassen wird. Das kenne ich auch. Früher habe ich es nicht geschafft, sobald ich es bemerkte, ein Buch wegzulegen bzw. abzubrechen. Mittlerweile kann ich das gut.
In diesem Zusammenhang fällt mir ein, dass bei mir solch ein fahles Gefühl noch NIE bei den guten alten Klassiker aufgekommen ist.
Woran liegt das? Konnten die damaligen Autoren einfach noch schreiben? Brauchten sie sich keinerlei Effekthascherei zu bedienen? War dies noch handgemachte gute, fesselende und tiefgehende Erzähl-/Schreibkunst? Ich habe mir beim Lesen neuerer Bücher schon öfter diese Frage gestellt und dabei durchaus Parallelen zur Musik und zum Film feststellen können.
Vergleiche nur mal eine heutigen Actionfilm mit einem alten Krimi, wie zum Beispiel die schwarzweiß Serie "Der Kommissar". Wo gruselte es - ich meine nicht Ekel, sondern wahres dauerhaftes Gruseln - Dich mehr und vor allem warum? Da ist die Antwort doch eindeutig, oder? Und genauso sehe ich oft den Vergleich zwischen den guten alten Klassikern und den neueren Büchern, natürlich versehen mit den jeweils speziellen und spezifischen Idikatoren.


