Rachel hat geschrieben: Ich hatte beim Lesen ja den Verdacht, dass der Autor diesen Brief an einen Außenstehenden nur nutzt, damit er Erklärungen über Indien an den unwissenden Leser bringen kann...
Das sehe ich auf jeden Fall auch so ! Es wird auch erwähnt, dass China versucht, politisch Einfluss auf Indien zu nehmen. Es ist ja wahrscheinlich auch ein großes indisches Dilemma, dass das Land sehr oft fremdbestimmt wurde. Diese Kritik an seinem Volk spürt man bei Adiga sehr. Sicherlich gibt es auch eine große wirtschaftliche Konkurrenz zwischen den Staaten.
Rachel hat geschrieben:Ansonsten weiterhin viel Spaß beim Lesen, bei mir hat der Spaß leider in der zweiten Hälfte nachgelassen. Insgesamt habe ich das Buch als plump und belehrend empfunden, wenn auch zugegeben unterhaltsam. Aber keinesfalls Booker würdig
Ich bin nun fast am Ende und finde die Geschichte an und für sich schon spannend. Aber, und da gebe ich euch beiden Recht, man kommt leider nicht sehr nahe an die Personen heran. Sie bleiben seltsam distanziert; so nervt die lästige Großmutter, die unbedingten Gehorsam einfordert und auch, dass man einfach seine moralischen Vorstellungen über Bord wirft, weil alle es tun, finde ich erschreckend einfach. Das habe ich schon erheblich besser in "Die meerblauen Schuhe meines Onkels Cash Daddy" gelesen, das ja im Prinzip die ähnlichen Probleme in Nigeria behandelt. Trotzdem, unterhaltsam auf jeden Fall !

