Leseerlebnisse 2012 - Ich lese gerade...

[Didonia]

Hallo miteinander,

ich bin über Ostern fast nicht zum Lesen gekommen, da ich viel an meinen Biografien gearbeitet habe. Ich habe mich nun endlich entschlossen, wie ich die Sammlung aufbauen möchte, so dass das Forum auch immer mal in Bewegung kommt.

Elizabeth auf Rügen habe ich mit Wehmut beendet. Die Reise hätte so weitergehen können.
Und weil mich das Buch neugierig auf die Schriftstellerin gemacht hat, habe ich noch mit Elizabeth von Arnim - Eine Biografie von Karen Usborne begonnen. Auch die liest sich sehr schön. Man braucht einen Moment, weil es nur so von Namen wimmelt, aber schon nach kurzer Zeit macht das Lesen richtig Spaß.

[JMaria]

Hallo Didonia,

ich sollte dann doch endlich "Elizabeth auf Rügen" entstauben. Klingt gut

[Didonia]

Hallo Maria,

dann wünsche ich Dir viel Spaß auf Rügen

[steffi]

Ich bin etwas weitergekommen mit Wo die Helden schlafen. Es ist nach wie vor ein sehr intensives Leseerlebnis, inzwischen habe ich mich an den Montage-Stil gewöhnt und auch die Geschichte an sich entwickelt sich weiter. Allerdings komme ich halt nur im Schneckentempovorwärts. Was da alles an Böses zum Vorschein kommt, tststs , aber gerade das macht den Reiz aus.

Tja, und um mein Lesetempo etwas zu erhöhen habe ich gestern Teil 3 der Panem-Trilogie eingeschoben. Es ist, wie zu erwarten war, fesselnd, wenn auch nicht ganz so überraschend wie die anderen beiden Bände. Ich bin gespannt, ob es auf ein Happy-End hinausläuft, es gäbe mehrere Möglichkeiten.

[Didonia]

Die Biografie über Elizabeth von Arnim habe ich nun schon zur Hälfte durch. Kaum bin ich wieder arbeiten, habe ich auch wieder mehr Zeit zum Lesen

Ich muss ehrlich sagen, es ist teilweise recht schwierig, sie zu lesen. So viele Menschen um sie herum, so viele Reisen, Bekannte, Verwandte.
Aber abschnittsweise liest sie sich dann wieder wie ein Roman, total spannend und interessant.
So, wie sie beschrieben wird, kann ich mir vorstellen, dass es nicht leicht war, mit ihr zu leben oder befreundet oder bekannt zu sein. Ihr Gemüt war wohl sehr wetterabhängig. Sie blühte auf, wenn schönes Wetter war, das wurde immer wieder mal betont. Auch wie sie mit ihren Kindern umgegangen ist, war für mich befremdlich. Aber gut, es war eine andere Zeit. Da kann ich mir kein Urteil bilden.

Ich will ja versuchen, alle Bücher von ihr zu bekommen. Heute habe ich mir schon vier Stück in meinem Buchladen des Vertrauens bestellt Wenn mir das glückt, lese ich die Biografie noch einmal ganz langsam, zusammen mit den Büchern. In ihren Büchern ist nämlich vieles sehr autobiographisch. In der Biografie wird da sehr oft drauf hingewiesen.

[Didonia]

Bis halb ein Uhr nachts habe ich noch gelesen und heute Morgen beim Frühstückskaffee. Und kann es gar nicht erwarten, bis ich Feierabend habe.
Falls jemand denkt, an sich rumschnippeln zu lassen ist eine Mode, die es erst seit unseren Lebzeiten gibt, der irrt. Tatsächlich hat sich Elizabeth von Arnim damals schon liften lassen. Sie soll eh schon immer jünger ausgesehen haben, als sie tatsächlich war, dann war ihr erster Ehemann auch noch 20 Jahre älter als sie. Aber nach dem Lifting konnte man anscheinend gar nicht glauben, dass sie schon fast erwachsene Kinder hatte, sie selbst sah wohl aus wie ein junges Mädchen.
Mit den Männern hat sie bisher ja ausnehmend Pech gehabt. Ich verstehe gar nicht, dass sie so lange bei ihnen geblieben ist. Wo sie doch so willensstark war und sich ja auch getraut jat, sich aufzulehnen.
Ihrem zweiten Mann Frank Russell verweigerte sie vor der Hochzeit sogar ihr Eigentum, was den wiederum sehr erbost hat, worauf man fast schließen konnte, dass er sie nur des Geldes wegen geheiratet hat. Der Charakter, den er dann als Ehemann raushängen ließ, war unterste Schublade.

[JMaria]

Hallo zusammen,

ich habe "Zärtlich ist die Nacht" von F. Scott Fitzgerald beendet. Ein Top Buch !

Zwar benutzt Fitzgerald manchmal seltsam anmutende Vergleiche, doch er versteht es, den Leser mitzuziehen, auch steckt viel Psychologie in diesem Roman über die man sich sicher ausgiebig unterhalten könnte; sehr vielschichtig. Das Buch kann ich sehr empfehlen.

http://www.amazon.de/Z%C3%A4rtlich-ist- ... 462&sr=1-2

Begonnen habe ich einen Krimi der in New Delhi spielt "Die verschwundene Dienerin" von Tarquin Hall. Man könnte sagen ... Hercule Poirot in Indien mit viel Lokalkolorit. Sehr unterhaltsam

http://www.amazon.de/Die-verschwundene- ... 3453434161


@Didonia,
ja, das verwunderte mich auch, wie abhängig Elizabeth von Arnim diesem Russell wirkte. Passte garnicht so recht zu ihr. Aber immerhin war er ein Earl

(sein Bruder Bertrand Russell hat 1950 den Nobelpreis für Literatur erhalten)

[steffi]

Aber abschnittsweise liest sie sich dann wieder wie ein Roman, total spannend und interessant.
So, wie sie beschrieben wird, kann ich mir vorstellen, dass es nicht leicht war, mit ihr zu leben oder befreundet oder bekannt zu sein.

Klingt richtig spannend, was du schreibst. Sie war sicher eine sehr außergewöhnliche Frau ! Ich glaube, ich kenne gar nichts von ihr, das sollte ich wohl mal ändern.

@JMaria: Freut mich, dass Zärtlich ist die Nacht dir so gut gefallen hat und dass viel Psychologie drinsteckt, macht es gleich für mich nochmal interessanter . Ich werde es dann sicherlich in englisch lesen.

[Shaftoe]

Tom McCarthy - K

ein erstaunliches Buch, bestimmt an der Grenze 'historischer Roman', hier gibt es keine Blaublüter die jeder kennt -und ob es die Menschen so gab (und handelten) die in dem Roman auftreten darf man mit gutem Gewissen bezweifeln. Seltsam distanziert bewegen sich alle durch die doch sehr bewegte Zeit.

Bestes Beispiel: Bei einem Luftkampf den der Held auf englischer Seite zu bestehen hat wird er von einer deutschen Maschine bekämpft auf deren Rumpf in altdeutscher Schrift geschrieben steht: "Kennscht mi no ?" - für solche Einfälle gibts Extrapunkte

Außerdem ist mir noch nie passiert dass ich in einem Roman K-Wörter suchte und mich freute sie gefunden zu haben.

Toll dass sowas geschrieben und verlegt wird.

Grüße

S.
(übrigens feixe ich wie blöd weil 'Zärtlich ist die Nacht' - 'Der taumelnde Kontinent' und 'Wo die Helden schlafen' nicht als Totalausfall bezeichnet wurden )

[Didonia]

Aber abschnittsweise liest sie sich dann wieder wie ein Roman, total spannend und interessant.
So, wie sie beschrieben wird, kann ich mir vorstellen, dass es nicht leicht war, mit ihr zu leben oder befreundet oder bekannt zu sein.

Klingt richtig spannend, was du schreibst. Sie war sicher eine sehr außergewöhnliche Frau ! Ich glaube, ich kenne gar nichts von ihr, das sollte ich wohl mal ändern.

Maria erwähnte ja, dass Elizabeth von Arnim mit Katherine Mansfield verwandt war. Cousinen waren sie. Richtige Freundinnen wurden sie aber erst nach ihrem zweiten Treffen, da Elizabeth irgend etwas Unflätiges über Katherines Schwester gesagt hat.

Oh man, das ist richtig interessant. Die ganzen Verknüpfungen, wer mit wem verwandt, bekannt und befreundt war.
Ich warte jetzt mal ab, was ich noch für Bücher von ihr finde und dann mach ich daraus ein Arnim-Projekt. So, wie ich das bisher sehe, ist so gut wie jedes Buch nach etwas Biografischem geschrieben worden. Das wird ganz sicher ganz interessant. Und da nehme ich mir dann auch richtig Zeit für.