steffi hat geschrieben:Du bist nun sicher schon beim Teufelsgespräch ? Bemerkenswert fand ich dabei die Aussage, dass Macht und Herrlichkeit den Schmerz (der unerlaubten Liebe?) überwiegen und den Drang etwas Neues zu Schaffen. Das lese ich auch wieder sehr autobiografisch.
Ich bin mitten im Gespräch, das sich ja über viele Seiten hinzieht, und Kunst und Schmerz gehen konform, lt. dem Teufel, dem Verführer.
was für 'ne Zeit, darauf kommt's an! Große Zeit, tolle Zeit, verteufelte Zeit, in der es hoch und überhoch hergeht, - und auch wieder ein bißchen miserabel natürlich, sogar tief miserabel, das gebe ich nicht nur zu, ich betone es sogar mit Stolz, denn so ist es ja recht und billig, so ists doch Künstlerart und- natur..
S. 307
Das Pendel schlägt hin und her zwischen Aufgeräumtheit und Melencolia (da sind wir wieder nahe am Bild von Dürer mit Stundenglas ....)
....sondern auch in Schmerzen und Übelkeiten...die zur Anlage gehören, nur höchst ehrenvoll verstärkt sind sie.... S.308
Dann kommt der Vergleich mit der Kleinen Seejungfrau, die auf ihren Beinen wie auf Messern ging, nur um das Glück zu erleben ein Mensch zu sein, bei ihrem Prinzen.
Das finde ich hochinteressant, denn die kleine Seejungfrau und Christian Andersen hat Thomas Mann oft verwendet (Tonio Kröger, Zauberberg...) manchmal deutlich wie hier mit Leverkühn, aber auch versteckt,
Ich glaube, wir sollten verstärkt auf Wassermotive achten.
Bemerkenswert, daß der Teufel Leverkühn erst ins Visier nimmt, als er sich bei Esmeralda angesteckt hat und sie in seinem Werk verewigt, und zwar in einer Art Buchstabensymbolismus.
..der unerlaubten Liebe?) ..
Bestimmt spielte das auch eine Rolle, auch autobiographisch gesehen.
Bis jetzt finde ich das Gespräch aufregend, aber anstrengend, schon wegen der grobschlächtig wirkenden Mundart, die immer wieder einfließt.
Vielleicht sollte man die Option ins Auge fassen, daß Leverkühn fantasiert?
Viel wahrscheinlicher ist, daß eine Krankheit bei mir im Ausbruch ist und ich den Fieberfrost... hinausverlege... S. 299