Hallo Steffi,
da fragt man sich, wer war zuerst da? Franz Bubendorf oder Franz Bieberkopf ? oder doch alles nur Zufall?
Jedenfalls ein interessantes Detail, das du erwähnst. Mir ist das nicht aufgefallen. Und auch "König Dame Bube" ist durchaus ein Berlin-Roman zu nennen
Kurios finde ich irgendwie, dass König Dame Bube auf Russisch im Jahr 1928 erschienen ist, dann 1930 auf deutsch. Die Rowohltausgabe ist aber eine Übersetzung der englischen Ausgabe von 1968, die (von Nabokovs Sohn ?) umfangreich bearbeitet wurde.
vielleicht finde ich was in der Biographie darüber.
Mich erinnert Nabokovs Beschreibungen an Zola. Man wiegt sich erst in angenehmen Szenen und dann ein Detail, das das Schöne nimmt, manchmal bis zum Ekel.
ein Beispiel:
Bebend und blinzelnd und mit hängender Unterlippe begann Franz, ihr aus dem Mantel zu helfen. Das Seidenfutter war karmesinfarben, so karmesinfarben wie Lippen und gehäutete Tiere....Ich bin inzwischen am Beginn des 6. Kapitels. Franz und Martha haben ihre Affäre, wobei mir Franz sehr naiv vorkommt. Ich mag aber dieses Spiel mit den Gefühlen, die uns Nabokov zeigt. Jeder Charakter hat deutlich hervorstechende Eigenschaften, aber trotzdem sind sie noch lebendig und vielschichtig gezeichnet.
und die Leidenschaft wird doch sehr triebhaft beschrieben. Mir kommen beide naiv vor, obwohl Martha sehr planmäßig vorgeht. Sie befindet sich in eine Art Traumwelt, beeinflusst von Filmen wie "Der Hindu-Student", sie findet sogar, dass Franz dem Schauspieler Hess ähnlich sieht (ich habe im Internet nichts über Film und Schauspieler gefunden). Der Schauspieler stirbt bei einem Autounfall.
Der Besuch im Variete hatte auch etwas Groteskes !