von Elke » Di 24. Nov 2015, 22:51
Hallo Ihr Lieben,
Norden und Süden habe ich beendet. Was für ein Hörgenuss! Das ist sicher eines meiner Highlights dieses Jahr. Sowohl die Sprecherin, als auch Inhalt und Stil des Buches haben mich voll überzeugt.
Ich kann mich NatiFine da voll und ganz anschließen.
Elisabeth Gaskell schreibt nicht so leicht und spitzfindig wie eine Jane Austen, aber dies würde gar nicht zur Handlung dieses Industrieromanes passen. Hier muss die Sprache schlichter und klarer sein. In einigen Passagen kam aber schon auch diese unterschwellige Ironie, die ich an Dickens oder Austen liebe, heraus. So z.B. als die Bedienstete Dixon Margret nicht berichtet wie es der Familie Higgins seit Margrets Abreise aus Milton ergangen ist. Denn da Dixon sich höher gestellt fühlt als die Arbeiterfamilie, ist sie nicht bemüht sich über diese überhaupt Gedanken zu machen.
Was mir sehr gut gefallen hat, dass Gaskell die Seite der Arbeiter und auch die der Unternehmer (auch während des Streiks) recht neutral schildert. Ich hatte nie das Gefühl, sie ergreift für eine Seite Partei. Auch die Annäherung Thorntons an Nicolas Higgins wird recht emotionslos geschildert.
Natifine, die Verfilmung ist eine meiner liebsten Literaturverfilmungen. Wenn du dir diese ansiehst, wirst du sehen, dass auch einiges zum Buch verändert wurde. Wobei ich finde, dass die Änderungen gut zum Film passen. Gerade das Ende fällt im Buch „nüchterner“ aus als im Film. Da bin ich mal gespannt was du dazu schreibst, wenn du beides kennst. Auch finde ich, dass die Filmbesetzung äußerst treffend zu Gaskell Beschreibung ihrer Protagonisten passt.
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Elke am Mi 25. Nov 2015, 21:54, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße
Elke
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