JMaria hat geschrieben:der Prolog war heftig. Das hatte ich jetzt nicht erwartet. Nun frag ich mich natürlich gespannt, wie das wohl zusammen hängt. Das Isonzotal muss wunderschön sein, doch die dunkle Seite zeigte sich im 1. WK mit insgesamt 12 Gefechte mit vielen Toten. Da kann man sich vorstellen, dass Tellerminen herumliegen.
JMaria hat geschrieben:Die Zugfahrt ins Hotel Panhans am Semmering fand ich atmosphärisch gelungen. Besonders gut gefiel mir wieviel man in diesem Kapitel über die Gegend, die Personen, das Hotel bereits erfährt. Das hat die Autorin gekonnt eingeflochten.
Das Foto vom Panhans ist ja super schön! Danke für den Link, Trixie. So kann man sich das nochmals besser vorstellen.
Ich fand ein Plakat vom Panhans aus den 20er Jahre
https://www.vitalis-verlag.com/themen/k ... semmering/
JMaria hat geschrieben:Die 20er Jahre waren ja der Weg ins Moderne. Nichts war mehr nach dem Großen Krieg wie es war, man spricht auch von Kulturschock, eine gesamte Generation war in ihren Grundfesten erschüttert. Leben und Genießen, und vielleicht auch nicht viel Nachfragen, war die Parole!
JMaria hat geschrieben:Die Einstreuung von Otto Göckel, ein sozialdemokratischer Politiker und Schulreformer, oder Sigmund Freud und das vorhandene Unterbewußtsein, Arbeiterbewegung, alles wird nebenbei eingestreut. Vielleicht doch ein bißchen viel für ein Kapitel, wenn ich es jetzt betrachte, aber während des Lesens kam es mir nicht so vor.
JMaria hat geschrieben:Übrigens verbrachten Schnitzler, Musil, Heimito von Doderer u.a. gern dort ihre Sommerfrische.
Und sie verewigten die Gegend auch in ihren Werken. Da bekomm ich direkt Lust mal wieder Doderer zu lesen.
JMaria hat geschrieben:Ernestine und Anton sind sympathisch und ergänzen sich charakterlich gut.
Ich freu mich auf weitere Verwicklungen. Ich überlege ja, ob das Geschwisterpaar wirklich Bruder und Schwester sind.
Neue Musik, Kunstrichtungen, Philosophien, eine Kleidermode, die viel von den Zwängen früherer Zeiten abwarf... Vorwärts, nur nicht nach hinten sehen!
JMaria hat geschrieben:Wie kommst du mit dem Dialekt des Personals klar? Am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig, aber im Grunde kein Problem zu lesen.
JMaria hat geschrieben:Bist du in Versuchung die Mahlzeiten nachzukochen? Ich kann mich erinnern, dass du das schon mal gemacht hast, bei einer anderen Romanserie
Trixie hat geschrieben:Es wird spannend und die Atmosphäre entwickelt sich mehr und mehr zu der eines klassischen Krimis: eingeschneit, der Sturm heult um das abgelegene Hotel, das zum großen Teil leersteht, es gibt nur eine überschaubare Zahl an Gästen und Personal (apropos Personal: Ich denke, man kann wirklich die meiste Belegschaft reduzieren für so eine Wochenendveranstaltung, aber manche Posten sind doch eher unersetzlich. Woran ich denke, ist: Wer bedient eigentlich den so oft erwähnten Fahrstuhl...?)
Franziska Schöller hatte offenbar tatsächlich für ein Tango-Wochenende Strickzeug eingepackt. Wollte sie für alle Fälle gewappnet sein oder ist Stricken für die ehemalige Kriegskrankenschwester ein Mittel der Entspannung, frage ich mich. Jedenfalls hätte ich, so wie sie bisher beschrieben wurde, bei ihr eher keine Handarbeiten als Freizeitbeschäftigung erwartet.
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