In Kapitel 15 kehrt Sikander in seinen Festungs-Palast zurück und nimmt sich Zeit für eine erste Auswertung seiner gesammelten Informationen. Er nimmt dafür die Hilfe von Musik und Absinth in Anspruch, um sein Unterbewußtsein zu öffnen. Bei ihm klingt es geradezu wissenschaftlich-rational, als habe er sich nach Experimenten mit den diversen spirituellen Wegen der Tibeter, Sufis, Navajos usw. für eben diese Mischung entschieden. Es hat ihn ja auch Jahre gekostet, "to find the correct formula that worked for him".
Im gleichen Kapitel erfahren wir auch mehr über den Hintergrund von Jane: ihre unheilvolle Liebesgeschichte, den Grund für ihren Aufenthalt in Indien und dass sie sogar
das Noviziat bei den Sisters of Loreto durchlaufen hat. Hierzulande kennen wir den Orden als "Englische Fräulein". Das Bestreben der Gründerin, Maria Ward, war vor allem die Bildung für Mädchen - im 17. Jahrhundert ein ehrgeiziges Streben, das entsprechend auf viele Hindernisse gestoßen ist. Die Bewegung aber hat nicht nur überlebt, sondern sich auch bis ins 21. Jahrhundert richtig etabliert (in meiner Uni-Stadt gab es z.B. noch eine Mädchenschule Maria Ward).
Außerdem wird nun und im folgenden Kapitel 16 jeder Zweifel ausgeräumt, dass Major Russell ein Sadist war, dessen bevorzugte Opfer junge Mädchen waren. Seine Übergriffe gingen bis zur Verstümmelung. Kein Wunder, dass ihn schließlich jemand umbrachte. Es häufen sich die Verdächtigen und die Motive.
Ich habe letzte Nacht ein ganzes Stück gelesen und komme nun zu Kapitel 18.