Hallo Sonja,
Sonja hat geschrieben:Das klingt gut. Alice Munro rutscht auf meiner Liste weiter nach oben. Ich fand auch ihre Beschreibungen so eindringlich und einprägsam, ähnlich auch wie es mir mit Simenon geht. Man liest es und hat es noch Stunden und Tage später vor Augen. Man liest die Begeisterung in Deinen Zeilen. Ein ähnliches Gefühl habe ich auch. Es wird Zeit, sie zu entdecken.
Dass Alice Munro auf deiner Liste weiter nach oben rutscht, freut mich. Ebenso, dass du das Gefühl hast, dass es Zeit wird, sie zu entdecken. Dieses Gefühl wurde bei mir auch immer dringender. Eigentlich hatte ich es letztes Jahr vor, aber da wurde ich jäh aus meinem Lesefluss gerissen. Jetzt aber ist die Zeit für sie gekommen. Und ich genieße es wirklich sehr. Dass es dir mit Simenon und den eindringlichen Beschreibungen ähnlich geht, und sie dich auch nach dem Lesen noch nicht loslassen. ist schön. Besonders, da du im Moment durch den Umzug sicher recht erledigt bist. Das spricht sehr für Simenon, dass er trotzdem so eindringlich auf dich wirkt.
Sonja hat geschrieben:Früher hatte ich ein Faible, von Zeit zu Zeit Stories zu lesen: z.B. Lily Brett und ihre Geschichten, Richard Yates „Elf Arten der Einsamkeit“ und Maeve Brennan mit „New York New York“. Als ich überlegte, wie ich ins Lesejahr 2022 einsteigen könnte, dachte ich auch erst an Kurzgeschichten, entschloss mich aber dann, es mit dünneren (so um die 200 Seiten langen) Büchern zu probieren, was mir dann auch in der Umsetzung sehr gefallen hat. Daher war ich seinerzeit auch in Deinem Stories-Thread über Lucia Berlin gestoßen. Habe eben mal in „Was ich sonst noch verpasst habe" hineingelesen und ihre Art zu schreiben spricht mich an. Ich war mir seinerzeit nur inhaltlich nicht so sicher, bin es mir auch jetzt noch nicht ganz bzw. ob es zurzeit etwas für mich ist. Vielen Dank für Deine Empfehlung!
Mensch, jetzt hast du mir aber Lust gemacht! Und zwar auf die Geschichten von Lily Brett. Ich kenne von ihr nur den Roman "Chuzpe", den ich damals mit großem Vergnügen als Hörbuch gehört habe. Heute noch habe ich im Ohr klingen: "Klops braucht der Mensch!"
Ich glaube das muss ich mir irgendwann noch mal anhören. Die Stories von Lily Brett hatte ich überhaupt nicht auf dem Schirm. Vielen Dank fürs mich darauf stoßen! Ich werde mich gleich mal danach umtun. Vielen Dank für den tollen Tipp!
Maeve Brennans New York-Geschichten habe ich noch vor mir. Vor zwei Jahren las ich ihre Geschichten über "Mr und Mrs Derdon". Danach habe ich mir den Schuber mit ihren sämtlichen Erzählungen gekauft. Eine wunderschöne Ausgabe.
Dass du überlegt hattest, mit Kruzgeschichten ins neue Lesejahr zu starten, ist interessant. Ebenso, dass du dich anstatt dessen entschlossen hast, dünnere Bücher zu lesen. Das habe ich auch gemacht. Ich bin nämlich letztes Jahr an einem sehr dicken Buch ewig hängen geblieben. Es war fantastisch, aber auch eine große Bremse. Und nun musste ich erst mal wieder rein kommen ins Lesen. Und so machen mir die schmaleren Bücher derzeit auch viel Freude.
Dass du bei Lucia Berlin aufgrund der Themen nicht sicher bist, kann ich verstehen. Falls du es doch mal mit ihr versuchst, bin ich gespannt, wie sie auf dich wirkt. Ich fühle mich mit ihr sehr verbunden. In ihrer Art erinnert sie mich an einen geliebten Menschen. Das verstärkt die Intensität noch, die ihre Geschichten auf mich ausüben. Auch gefällt mir sehr, dass sie aus dem Leben erzählt. Ihrem, aber eben auch dem anderer Menschen. Da gibt es z. B. die Geschichte einer jungen Frau, die aus armen Verhältnissen kommt, und Mutter wird. Ihre Überforderung wurde für mich so nachvollziehbar. Die Geschichte geht mir immer noch nicht aus dem Sinn.
Sonja hat geschrieben:Danke, das machen wir
. Wir fühlen uns hier schon sehr wohl und genießen das Leben auf dem Land.
Dann habt ihr die richtige Wahl getroffen! Ich finde immer, man merkt sofort, ob man eine neue Unterkunft gefunden hat, oder ein neues Zuhause.
Sonja hat geschrieben:Oh ja! Da gibt es noch viel zu entdecken. Nachdem der Kommissar Maigret dann doch ein wenig auf mich warten musste, hat er mich nun wieder voll gepackt und ich habe ihn gestern Abend nur ungern zur Seite gelegt. Ich denke, ich werde noch einiges von Simenon lesen. Interessant fand ich auch zu erfahren, dass viele namhafte Autoren ihn als eines ihrer Vorbilder nennen.
Ja, er hat viele Autoren inspriert. Schon toll und imposant, wenn jemand sowas schafft, nicht wahr?! Dass du dich trotz des derzeitigen Umzugs so von ihm packen lässt, spricht absolut für Simenon! Und toll natürlich, dass du dir für diese Zeit genau das richtige ausgesucht hast, so dass du zwischen Kisten auspacken und was sonst noch so zu tun ist, so richtig schön abtauchen kannst beim Lesen. Solch kleine Auszeiten spenden so viel Kraft!
Sonja hat geschrieben:Hörbücher und ich sind eine schwierige Kiste. Ich würde sie so gern in meinen Alltag integrieren. Es gibt einige, die mir sehr gefallen und die ich dann auch mehrfach gehört habe. Wenn ich dann aber keinen Nachfolger finde, der mich ebenso packt, ist das Feuer ebenso schnell wieder erloschen. Dazu kommt die Sache mit der Sprache. Ich höre viel lieber auf Englisch (wahrscheinlich durch das jahrelange Schauen von Filmen und Serien im englischen Original), als auf Deutsch. Wenn es geht gesprochen ist, habe ich auch nicht die Verständnisprobleme, die ich zuweilen beim lesen habe. Wahrscheinlich weil mir einzelne Vokabeln nicht so ganz stark ins Auge springen. Den 5. Cormoran Strike habe ich nun auf Englisch begonnen, habe ihn aber dann doch bisher noch nicht weitergehört. Vielleicht muss ich mich doch einfach mal länger einhören, egal bei welcher von beiden Sprachen. Ich linse schon immer mal wieder ins Hörbücher4um und habe Deine Beiträge zu Elizabeth George mit Interesse gelesen.
Dann habe ich es richitig in Erinnerung, und es hat sich nicht geändert, dass du zwar gerne Hörbücher hören möchtest, aber es dann doch irgendwie nicht so recht zündet. Was mir an mir immer wieder aufgefallen ist: Ich schweife schnell mit den Gedanken ab. Beim Lesen kann man dann einfach die zwei, drei Zeilen noch mal lesen. Beim Hören ist das etwas umständlicher, und so macht man es häufig nicht. Ging mir zumindest immer so. Aber da hat sich inzwischen ja auch einiges getan. Und so nutze ich inzwischen sehr gerne die Zurück-Taste, womit ich 15 oder 30 Sekunden in der Handlung zurückspringe. Wenn ich länger geistig auf Abwegen war, klicke ich halt entsprechend weit zurück. So ist für mich das Hören weniger oberflächlich und intensiver geworden. Und ich schweife dann irgendwann auch nicht mehr so oft ab, bleibe besser drin. Das hat viel zu meiner Hörlaune beigetragen. Denn ich habe nun das Gefühl alles verstanden, und keine Lücken zu haben.
Sonja hat geschrieben:Du liest richtig. Die Serie „Strike“ hat uns sehr gefallen. Beim ersten Buch hatte ich ja den Vergleich und es sind mir schon die Kürzungen und kleine Änderungen aufgefallen. JK Rowling hat ja an den Drehbüchern auch mitgearbeitet. Schade fand ich, dass das Zwischenmenschliche zwischen Cormoran und Robin doch immer sehr kurz abgehandelt wurde. Die Schauspieler sind große Klasse. Bei den beiden Protagonisten merkt man auch, wie sehr die beiden ihre Charaktere, die sie spielen, mögen. Wir schauen auch gerne Serien zusammen und diese hat uns beiden gut gefallen. Manchmal klappt es auch gut, erst die Verfilmung zu sehen und dann das Buch zu lesen, aber manchmal reicht auch die Verfilmung, da stimme ich Dir zu.
Gut zu wissen, dass die Serie lohnt, und sie euch gefallen hat. Ja, schade, dass sich in Verfilmungen oft nicht so ganz die Zeit genommen wird für die Charaktere. Von J. K. Rowling gibt es auch eine Verfilmung ihres Krimis (Krimi-Dramas) "Ein plötzlicher Todesfall". Es ist eine Mini-Serie, und so wird sich hier gut Zeit genommen für die Charaktere. Das hat mir richtig gut gefallen.
"Strike" rückt durch deine Beschreibungen in mein Interessenfeld.