Nachdem ich mit Sonja zusammen (im Lit-Chatten) Maigret bei seinen Ermittlungen in seinem 3. Fall ("Maigret und der Gehängte von Saint-Pholien") geholfen habe, wurde ich nun zu Ermittlungen in Österreich gerufen. Es geht um Brenners 4. Fall
"Silentium!" von
Wolf Haas.
Brenner sagt: "Jetzt ist schon wieder was passiert!" So beginnen seine Fälle ja immer.
Ja, was genau ist denn passiert? Ein ehemaliger Lehrer des katholischen Knabeninternat Marianum soll zum Bischof ernannt werden. Doch dazu kommt es nicht. Denn der angehende Bischof wird in mehrere Teile zerlegt im Tischfußballtisch tot aufgefunden.
Der Regens des Marianum beauftragt den Brenner, der seit seinem Ausscheiden aus dem Polizeidienst als Privatdetektiv tätig ist, um Nachforschungen. Denn es gibt Gerüchte, dass der angehende Bischof damals Schüler sexuell belästigt haben soll. Die Missbrauchsvorwürfe werden vom Regens und den Präfekten natürlich abgetan, wie es in katholischen Kreisen so üblich ist.
Dieser Brenner-Fall aus dem Jahr 1999 ist derzeit leider ja wieder hochaktuell!
Gesprochen wird das Hörbuch vom Autor selbst. Autorenlesungen sind ja oft nicht gut, da ein Autor ja nicht gleich auch ein guter Sprecher ist. In dem Fall kann man sich dem Autor aber ganz unbesorgt anvertrauen. Wer die Brenner-Krimis kennt, weiß, dass Wolf Hass sie in einem ganz eigenen Duktus geschrieben hat. Erzählt man jemandem von einem der Brenner-Krimis, ertappt man sich dabei, dass man geneigt ist, das in eben diesem Duktus zu tun. Man kann sich schon vorstellen, dass Wolf Haas diesen Duktus auch sprechend beherrscht. Und so ist es auch! Ein Vergnügen ihm zuzuhören.
Die Brenner-Krimis, gelesen oder gehört, sind immer wieder ein großes Vergnügen! Ich habe schon jetzt mehrfach breit gegrinst. Diese Einfälle. Und dieser Ton, in dem davon erzählt wird. Köstlich!