Zuletzt gehört:Ich wollte noch ein bisschen bei
Agatha Christie bleiben, und habe ein Hörspiel gehört:
„Der verräterische Garten“, nach einer Kurzgeschichte von Agatha Christie. Das Hörspiel war gut gemacht, und hat mir sehr gut gefallen. Die Handlung war gut nachvollziehbar (finde ich bei Hörspielen nicht selbstverständlich) und auch hier stellte ich wieder fest, dass Agatha Christies selbst bei den Kurzgeschichten interessante Handlungen und Plots bereit hält. Die Rollen waren auch gut besetzt. Allen voran Felix von Manteuffel als Poirot. Hat mir sehr gut gefallen. Ich hatte eine Radioaufnahme. Das Hörspiel ist jedoch auch auf der CD "
Acht Hercule Poirot Krimis“ enthalten. Der Garten spielt in dem Fall eine weniger große Rolle als gedacht, aber eine entscheidende.
Und jetzt:Ja, und jetzt höre ich mit größtem Vergnügen
“The Maid. Ein Zimmermädchen ermittelt“ von
Nita Prose.
Molly Gray ist Zimmermädchen im altehrwürdigen Regency Grand Hotel. Täglich fügt sie sich ein in das große Ganze des Hotelbetriebs. Ist in ihrer schlichten Arbeitskleidung ein Teil des Hotels, und somit für die meisten
unsichtbar. Ihr ist das ganz recht, denn Molly hat Schwierigkeiten mit den Gesten und Mimiken von Menschen. Weiß Gesichtsausdrücke nicht recht zu deuten, was ihr das knüpfen sozialer Kontakte schwer macht. Doch wenn sie durch die Eingangstür des Regency Grand Hotels geht, lebt sie auf. Denn hier nimmt sie keiner wahr, und doch gehört sie dazu.
Als Molly bei einer Zimmerreinigung eines Tages einen Stammgast tot in seinem Hotelbett findet, ist ihr Spürsinn geweckt. Sie ist bestens gerüstet. Ihre Unsichtbarkeit macht es ihr leicht unauffällig Ermittlungen durchzuführen. Und einem Zimmermädchen entgeht von Natur aus schon nichts. Sieht sie beim Sauber machen doch täglich alles, was sonst niemand sieht: Sachen, die unbedacht in den Zimmern herumliegen, betrunkene Flaschen und benutzte Gläser, offene Safetüren… Und noch etwas hilft ihr: sie ist begeisterte Leserin der Agatha Christie-Krimis und sie schaut gerne Inspektor Colombo.
Mir gefällt das Hörbuch auf mehreren Ebenen: Einmal ist das Setting echt toll. Dieses altehrwürdige Hotel, wunderbar! Dann die Hauptfigur. Molly, das stellt man im Laufe der Handlung fest, hat autistische Züge, vermutlich das Asperger-Syndrom. Dadurch fällt es ihr zwar schwer Gesichtsausdrücke zu deuten und normale Gespräche zu führen, andererseits ist sie sehr aufmerksam. Außerdem finde ich den Aspekt spannend, dass sie als Zimmermädchen tatsächlich über eine gewisse Unsichtbarkeit verfügt. Somit: eine sehr interessante Hauptfigur! Ich werde berichten. Und noch eine Ebene, auf der mir das Hörbuch sehr gefällt. Ich finde Anna Thalbach ist die perfekte Stimme für das Buch! Schon beim reinhören war ich mitten drin.
Ich bin nun gespannt wie sich der Kriminalfall entwickelt.