Petra hat geschrieben:
Durch das Thema fühle ich mich an ein ganz tolles Leseerlebnis mit "Suite française" von Irène Némirovsky erinnert. Kennst du den Roman? Er spielt im von den Deutschen besetzten Frankreich um 1940. Ein unvergessliches Buch! Wenn du es noch nicht kennst, könte das etwas für dich sein.
Danke für den Tipp, Petra! Von dem Buch habe ich gehört, und vor allem auch von Irène Némirovkys tragischer Lebensgeschichte. Dass sie so Vieles vorausgeahnt hat. Vor dem Buch habe ich großen Respekt und ich glaube, ich könnte es mit dem Wissen, was der Autorin widerfahren ist, kaum mit Genuss lesen. Aber bestimmt ist es ein großartiges Werk. Mal sehen, vielleicht schaue ich mal rein.
Gerne gelesen habe ich vor Jahren vonn Irène Némirovsky den Roman Jesabel.
Gerade habe ich Die vier Gezeiten von Anne Prettin beendet. Spielt auf Juist, in, man glaubt es kaum, einander abswechselnden Kapiteln, die auf verschiedenen Zeitebenen angesiedelt sind....
Und gestern abend habe ich mit Was man unter Wasser sehen kann von Henriette Dyckerhoff begonnen. Dieser Roman ist ebenso strukturiert: Verschiedene Zeitebenen in abwechselnden Kapiteln. Scheint so eine Art Kunstgriff zu sein, der gerade für Familiengeschichten gerne angewandt wird. Ist ja auch schick und für´s Lesen kurzweilig. Allerdings muss man sich immer wieder auf die gerade behandelte Zeitebene einstellen. Ist ein bisschen so, als würde man immer hin und her springen. In manchen Romanen ist es ja auch so, dass sich wirklich erst am Schluss die Fäden zusammenfügen. Ich hatte schon mal überlegt, zuerst alle Kapitel des einen Zeitstranges und dann die des anderen zu lesen. Ich könnte mir vorstellen, dass man dann so einn Buch nochmal etwas anders beurteilt.
Mal sehen, wie weit ich mit Was man unter Wasser sehen kann komme. Danach werde ich darauf achten, ein Buch zu lesen, das chronologisch geschrieben ist.
Die vier Gezeiten ist, wie gesagt, eine Familiengeschichte, die auf Juist spielt und für Leute, die diese Insel kennen, schön zu lesen! Man stellt sich beim Lesen die Insel und die Gebäude vor und erfährt zudem noch so Einiges über die Geschichte, bekannte Persönlichkeiten und auch die Nutzungsgeschichte bekannter Bauten. Das ist meiner Wahrnehmung nach sehr gut recherchiert. Die Familiengeschichte, über drei Generationen hinweg, ist spannend erzählt, die Persönlichkeiten gut porträtiert. Hauptcharaktiere sind die Frauen. Viele Geschehnisse werden verschwiegen - um andere zu schützen oder um den (vermeintlichen) Familienfrieden zu wahren. Irgendwann kommen die unterdrückten Geheimnisse wieder hoch. Die Geschichte ist schon ziemlich komplex, ganz einfach ist es nicht, den Erzählsträngen zu folgen und alle Figuren im Hinterkopf zu behalten. Auf jeden Fall eine lohnende Lektüre für Inselliebhaber (auch Watt und See haben ihren Platz in dem Buch) oder Menschen, die gerne Familiengeschichten lesen.