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Beer, Edith Hahn

Ich ging durchs Feuer und brannte nicht:

 

Inhaltsangabe: 

Die Lebens- und Leidensgeschichte einer Jüdin, die einen Nazi im Dritten Reich heiratet!

Edith Hahn Beer, studiert gerade Jura in Wien und steht kurz vor ihrem Examen, als der 2. Weltkrieg ausbricht. Ihren Schwestern gelingt es ins Ausland auszureisen, doch sie will ihren damaligen Freund Pepi Rosenfeld nicht verlassen, der seine alleinstehende Mutter nicht alleine in Wien zurücklassen will.
Doch sie wird für "angeblich" nur sechs Wochen in ein Arbeitslager gebracht. Aus den sechs Wochen wird ein nichtendenwollendes halbes Jahr und nur die Briefe Pepis helfen ihr die furchbaren Strapazen und Qualen zu ertragen.
Mit viel Glück, darf Edith nach einen halben Jahr nach Wien zurück, doch die Angst vor einer Desortation hat Pepis Liebe zu Edith erkalten lassen. Als jedoch Edith bald darauf Werner Vetter, einen überzeugten Nazi, kennenlernt und er sich unsterblich in sie verliebt, betritt sie die Hölle....

 

Meine Meinung:

Dieses Buch eine wahrlich sehr eindrucksvolle Biografie. Nüchtern beschreibt Edith ihr Leben ab ihrem ca. 19 Lebensjahr. Sie war damals Jurastudentin kurz vor dem Examen und hatte ihr Leben noch vor sich. Doch dann bricht der 2. Weltkrieg aus und sie als Jüdin und ihre ganze Familie schwebten mit einem Mal in sehr großer Gefahr.

Sie erzählt wie es für sie war, als ihre Schwestern, mit Geld, was ihre Mutter durch verkaufen von Möbeln bekommen hat, ins Ausland geflohen sind. Doch sie wollte ihre Liebe Pepi nicht verlassen. Sie lebte in täglicher Angst, erduldete Hunger, bis sie in eine Arbeitslager geschickt wird. Von dort beschreibt sie Zustände, die ich mir beim Lesen schier nicht vorstellen konnte, Rationen an Essen, von denen wahrscheinlich nicht einmal eine Kleinkind satt geworden wäre, für eine Person, die 12 Stunden täglich körperliche Arbeit auf dem Feld oder in Fabriken leisten musste, mangelnde Hygiene, Menschen, die sich wie Tiere verhalten, aber Gott sei Dank gab es auch Menschen, die ihr Leben ohne Bedenken und ohne Zögern aufs Spiel setzten um andere zu retten:
Als Edith aus dem Arbeitslager "frei kommt" und sich Pepi aus Angst von ihr abwendet, riskiert eine junge Frau ihr Leben für Edith - durch "Verlust" ihrer Ausweispapiere kann Edith eine falsche Identität annehmen und einen Nazi heiraten, an dessen Seite sie wenigstens Essen und ein Dach über dem Kopf hat, aber die tägliche Angst verraten, erkannt oder entdeckt zu werden, bleibt.

Nach Janina Davids Triologie: "Ein Stück Himmel..." das Beste und eindruckvollste Buch über das Leben im Dritten Reich! (Janina)

 

Bewertung: * * * *

( * schlecht / ** ganz gut / *** gut / **** spitze)

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Infos: Verlag: Scherz, EJ: 1999, 287 Seiten, HC