Inhalt:

Brooklyn, 12.07 Uhr mittags: Vergeblich wartet Alice Halpern auf ihre Freundin Lauren. 7 Minuten ist Alice ur zu spät, doch von ihrer Freundin keine Spur. Haben bei der Schwangeren die Wehen schon eingesetzt? Alice sucht sämtliche Krankenhäuser New Yorks ab, doch Lauren ist nirgendwo zu finden. Tage später wird ihre Leiche gefunden im Kanal gefunden. – mit aufgeschnittenem Bauch. Was zunächst als Spontangeburt im Todeskampf unter Wasser erscheint, entpuppt sich bei näherem Hinsehen als mörderischer Plan. Lauren wurde in den Kopf geschossen, ihr Neugeborenes danach mit einem provisorischen Kaiserschnitt aus dem Mutterleib entfernt. Lebt das Kind? Wo ist es jetzt? Und wer könnte ein Interesse daran haben, Lauren auf derart perfide Art und Weise umzubringen? Eine fieberhafte Suche nach dem Baby beginnt und die Zeit arbeitet gegen Alice. Denn wie Lauren, ist auch sie schwanger und soll wegen eines Mietspekulanten ihre Wohnung verlieren. Zusammen mit der Polizei finden sich bald Zusammenhänge zwischen dem Verschwinden einer anderen Frau und der örtlichen Immobilienmarkt.

Meine Meinung: 

Nach der Enttäuschung mit "5 Tage im Sommer" näherte ich mich dem neuen Roman von Kate Papper eher vorsichtig, doch diesmal war ich schon nach wenigen Seiten gefangen von der Geschichte.
Als Erstes ist mir die sehr gute Darstellung der Charaktere aufgefallen. Alle wirken sehr natürlich, handeln logisch und kamen mir sehr real vor. Da es sehr viele Personen gibt, habe ich es als Vorteil empfunden, jede Person mit ihren Eigenarten Kennen zulernen und so ein Bild in meinem Kopf entstehen zu lassen.
Die Story erscheint in der Mitte bisweilen etwas verworren, doch die verschiedenen Handlungsstränge haben ihre Berechtigung und ich habe das Verwirrspiel um Täter und Auflösung als sehr gelungen empfunden. Es gibt keine laute und Nerven zereisende Spannung, trotzdem hat die Geschichte Tempo und entwickelt sich fortwährend weiter. Ich wollte wissen, was dahinter steckt: Geht es um Babyhandel oder hat es etwas mit den Mietspekulanten zu tun? War Lauren ein zufälliges Opfer oder hatte es jemand auf ihre ungeborene Tochter abgesehen?  Freunde erscheinen plötzlich verdächtig und ich hatte das Gefühl mit Alice zu zweifeln, die Sommerhitze zu spüren und wie sie zwischen namenloser Verzweiflung und dem Mut einer Mutter hin und her zu schwanken.
Es gibt falsche Spuren, Verdächtige und auch der Plot ist zum ende hin überraschend anders. Besonders gelungen fand ich das Ende, auch wenn es mich zugegebener Weise ein wenig an einen Hollywoodfilm erinnert hat.
Sicher kein hoch-psychologisches Werk, aber zügig, unterhaltsam und angenehm unerwartet. Da freue ich mich doch wieder auf den nächsten Roman "48 Stunden"

Fazit: Ich muß es zugeben, ich bin weder auf den Täter, noch das Motiv gekommen. (Tara)

Bewertung: ***

( * schlecht / ** ganz gut / *** gut / **** spitze)