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Rezension

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Inhalt:

Levi bar Alphaeus, genannt Biff, ist der beste Freund von Josua, besser bekannt als Jesus. Da man von dessen Leben heute nicht viel mehr kennt als seine Geburt und sein Sterben am Kreuz mit Wiederauferstehung, wurde der etwas dümmliche und sehr blonde Engel Raziel beauftragt Biff wieder zum Leben zu erwecken, damit dieser ein Buch schreibt über die fehlenden Jahre in Josuas Leben.

Biff und Josua wachsen gemeinsam in Nazareth auf, wo sie eine ganz normale Kindheit und Jugend verbringen, abgesehen von der Tatsache, dass Josua als Gottes Sohn über verschiedene göttliche Fähigkeiten verfügt, mit denen er aber noch nicht richtig umgehen kann. Immerhin kann er Verletzungen und Schnupfen heilen und tote Eidechsen wiederauferstehen lassen. Als Josua jedoch bei einer Beerdigung versehentlich die Leiche wiederauferweckt, geraten die zwei zum ersten Mal in ernsthafte Schwierigkeiten. Aber Biffs Geistesgegenwart und Dreistigkeit helfen den beiden wie so häufig aus der Patsche.

Ein größeres Problem ist allerdings, dass Josua nicht so genau weiß, wie man als Sohn Gottes eigentlich leben und was man tun soll. Leider kann ihm das auch niemand erklären und deshalb machen sich Josua und Biff auf den Weg zu den drei Männern, die es wissen müssen, den drei Weisen aus dem Morgenland.

Meine Meinung:

Schon lange habe ich bei einem Buch nicht mehr so viel gelacht. Mit viel Fantasie und Fabulierkunst entwirft Christopher Moore ein buntes Bild vom Leben Josuas und Biffs. Im Mittelpunkt steht die unerschütterliche Freundschaft der beiden, die ein Leben lang hält und die beide regelmäßig aus brenzligen Situationen rettet.

Vieles in dem Buch ist eindeutig zweideutig und mit Sexszenen spart der Autor nicht. Schließlich beweist Biff seine Freundschaft zu Josua dadurch, dass er sich „aufopferungsvoll“ um alle Frauen kümmert, die Josua abweist, weil er allen fleischlichen Gelüsten entsagt. Naja, gegen einen guten Wein oder auch zwei hat der Messias nichts einzuwenden.

Ich bin mir allerdings sicher, dass dieses Buch nicht allen gefallen wird und einigen das Lachen im Halse stecken bleiben wird. Schließlich wird hier das Christentum sehr heftig durch den Kakao gezogen und auch der Buddhismus und die indischen Yogis bekomme ihr Fett ab. Wer also die Religion ernst nimmt und meint, dass man darüber keine Scherze machen darf, sollte das Buch meiden.

Nur das letzte Kapitel hat mir nicht mehr gefallen, hier geht es um die Kreuzigung und ihre Vorgeschichte, die wohl jedermann bekannt sein dürfte. Auch aus diesen Szenen macht Moore eine Komödie, was ich übertrieben und auch unglaubwürdig fand. Zwar ist das ganze Buch eigentlich unglaubwürdig, aber den elenden Tod von Jesus am Kreuz in eine Comedy-Szene zu verwandeln fand ich unpassend, auch wenn ich persönlich keine Beziehung mehr zur Religion habe. Mir wäre es lieber gewesen, wenn Moore auf dieses Kapitel verzichtet hätte.

Aber ansonsten ist es ein Parforceritt durch die Bibel, angereichert mit Fantasy, Action und schrägem Witz. Es hat zwar auch Längen, aber trotzdem gibt es von mir eine Empfehlung für einige unterhaltsame Lesestunden. (Christine)

Bewertung: ***

( * schlecht / ** ganz gut / *** gut / **** spitze)

Infos: Originalausgabe: Lamb: The Gospel According to Biff, Christ´s Childhood Pal, Erschienen 2002 bei Goldmann, Aus dem Amerikanischen von Jörn Ingwersenm, 573 Seiten, 10,90 €

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© 1998 Buecher4um, erstellt am 29.10.2004, letzte Änderung am 29.10.2004, Layout by abrakan