Inhalt:
Wenn die Reichen und Schönen New
Yorks nach Börsen- und Kanzleischluss genug haben vom Dreck und
vom Pöbel, fliehen sie nach Long Island, um in prominenter
Gesellschaft das wahre Leben zu genießen: im Tennisclub, auf mondänen
Partys oder auf der Luxusranch.
Richard Pratt war bis zu seinem Schlaganfall der großzügige Pate
dieser oberen Zehntausend. Nun hat seine ebenso schöne wie
intrigante Frau Clio das Ruder übernommen. Ein Biest, das mit
einem Lächeln Rufmord begeht und ihre Stieftöchter demütigt.
Niemand ist deshalb eigentlich überrascht oder gar traurig, als
sie an einem schönen Sommertag ermordet im Tennisclub gefunden
wird. Ausgerechnet ihre Stieftochter Frances, die junge Staatsanwältin
am Ort, wird mit der Untersuchung des Falles betraut. Und Frances,
die sich schon sehr früh von ihrer Familie distanziert hat, lässt
sich nicht so leicht von altem Geld und alten Namen einschüchtern.
Bei ihren Ermitllungen stößt sie bald auf dunkle Geheimnisse,
deren Aufdeckung ungeahnte Folgen nach sich zieht. Sie weiß, dass
Geld auch unglücklich machen kann. Sogar todunglücklich...
Meine Meinung:
Eine Zufallsbekanntschaft, dieses Buch und ich, aber eine
überraschend angenehme. Nancy Gearys Roman ist kein 08/15 Krimi
über die Abgründe der Long Island High-Society. Zwar gibt es
auch hier die Rassenvorurteile gegen Schwarze im Country Club,
betrogene Ehefrauen, zu viel Alkohol und das Übliche, doch der
Roman läßt bereits in den ersten Seiten Tiefe erkennen. Sehr
genau wird man als Leser an die Geschehnisse heran geführt,
erfährt Details, setzt sich mit den Charakteren auseinander. Es
kam mir vor, als wollte die Autorin sagen: "Sieh her, es
konnte nicht anders enden. Siehst du, weshalb alles so geschehen
ist?"
Und wenn man die Auflösung kennt, wird einem klar, daß es
wirklich keinen anderen logischen Schluß gab,. Bis dahin jedoch
gibt es eine unterhaltsame Mördersuche, falsche Spuren, Leichen
im Keller, sympathische Charaktere.
Für mich persönlich war dieser Krimi sowohl unterhaltsam, wie
auch überraschend (gut, ich war sogar etwas schockiert am ende).
Er war aber auch kritisch und hat mich zum Nachdenken gebracht.
Schön, wenn auch vermeintlich seichte Krimilektüre das kann!
Fazit: Der etwas andere Krimi! (Tara)
Bewertung: ***
( * schlecht / ** ganz gut / *** gut
/ **** spitze)
Infos: Gebundene Sonderausgabe;
383
Seiten; Schröder Verlag; 19,95 €
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