Banner Buecher4um
Button Home Button Rezensionen Button Neuigkeiten Button Diskussionsforum
Rezension

linie1.jpg (1098 Byte)


Inhalt

Lucy eine ehemalige Studentin, die sich mit einem Job bei der Vereinigung der Kinder-und Jugendclubs von Southampton über Wasser hält und der die Kinder seit einiger Zeit gehörig auf die Nerven gehen, erfüllt sich mit der Eröffnung eines vegetarischen Cafés einen langersehnten Traum. Das Café soll ein Treffpunkt für Künstler und Intellektuelle sein. Doch Ihre Rechnung geht nicht auf. Statt dessen scheint ihr Café zum Treffpunkt sonderbarer und skurriler Randexistenzen zu avancieren. Sie alle sind auf der Suche nach ein bisschen Liebe, Geborgenheit und kleinen Erfolgen. Das Leben der Besucher und Betreiber des Cafés jedenfalls gerät tüchtig in Bewegung.

Meine Meinung:

Rebecca Smith hat ein bezauberndes und gemütliches Buch geschrieben. Die handelnden Personen sind mit soviel Liebe und Gespür für nicht alltägliche Charaktere gezeichnet, dass man auf jeden neu auftretenden Protagonisten gespannt ist.

Sie sind durchweg Originale, teils neurotisch und teils einfach hinreißend komisch in ihrer Art das Leben zu meistern.

Da wäre zum Beispiel ihr langjähriger Freund Paul, der eigentlich seine Diplomarbeit fertig stellen sollte, sich allerdings meistens im Badger Centrum aufhält und sich für das Liebesleben der Biber interessiert oder wie oft ein Distelfinkpäärchen gesichtet wurde und alles was da sonst noch kreucht und fleucht.

Dann gibt es noch John Vir, den indischen Lebensmittelhändler von gegenüber, dessen Frau seit fünf Jahren auf Besuch in Indien weilt und der unsterblich in Lucy verliebt ist. Er denkt sich ständig ebenso seltsame wie erfolglose Methoden aus, um ihren Freund Paul umzubringen.

Auch Gilbert der seit Jahren Soziahilfe bezieht, ist ein wichtiger Bestandteil der Handlung. Er findet dann endlich doch noch eine Arbeit. Er hat die bedeutende Aufgabe bei der Müllabfuhr die vollen Müllsäcke durch leere, von der Stadt zur Verfügung gestellte, zu ersetzen. Mit der Zeit entwickelt er ein eigenes System. Menschen mit einem ordentlichen Garten, mit genügend Nistplätzen für seine geliebten Vögel, werden überreichlich mit Säcken bedacht. Menschen die ihren Garten vernachlässigen bekommen erst zur Warnung einen Sack weniger und wenn keine Besserung in Sicht ist, gar keine Müllsäcke mehr.

Dann gibt es noch Mavis, die beschließt, sich mit den Problemen in ihrer Wohnung direkt an die Stadträtin zu wenden und die der erstaunten Dame dann stolz ihre selbstgebastelte Katzenklappe vorführt. Sie hat kurzerhand ein Fenster eingeschlagen und die scharfen Kanten der Glasscheibe mit einem alten Pullover abgepolstert und ist sehr stolz auf ihr Werk.

Auch wenn die Liga zum Schutz der Katzen jedes Mal ein kollektives entsetztes Miau von sich gibt, wenn Mavis mit einer Ladung Selbstgestrickten für den Wohltätigkeitsbasar anrückt, so kann man ihr doch den guten Willen für die leidende Kreatur nicht absprechen.

All diese und noch einige weitere interessante Typen tragen zum kurzweiligen Inhalt der Geschichte bei. Es ist ein kurzweiliges amüsantes Buch, genau das Richtige nach einem anstrengendem Tag. Man folgt vergnügt der weiteren Entwicklung und freut sich, wenn sich für die absonderlich-liebenswürdigen Figuren etwas zum Besseren wendet. (Mariposa)

Bewertung: **/***

( * schlecht / ** ganz gut / *** gut / **** spitze)

Infos: Originaltitel: The Bluebird Café, Ersterscheinungsjahr: 2001 by Bloomsbury Publishing, London, Deutsche Ausgabe: März 2003 by Wilhelm Goldmann Verlag, München, Deutscher Übersetzer:renate Reinhold, ISBN Nr. 3-442-45211-2, Seitenzahl: 222, Preis:€ 7,90

[Home] [Rezensionen] [Neuigkeiten] [Specials] [Autorenberichte] [Interviews] [Events]
[Tipp des Monats] [Taras Literatur-Film-Tipps] [Dykes Ohrenleser-Tipps] [Diskussionsforum] [Chat]
[Gästebuch] [Links] [Über mich] [Pressespiegel] [AGB] [Impressum/Kontakt] [Disclaimer]
© 1998 Buecher4um, erstellt am 21.10.2003, letzte Änderung am 22.10.2003, Layout by abrakan