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Rezension

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Inhalt:

Vor einem Jahr war Diana Sterling, eine Angestellte in einem Reisebüro nackt und Klebeband ans Bett gefesselt aufgefunden worden. Man hatte ihr die Kehle und den Unterleib aufgeschlitzt. Trotz seiner Recherchen konnte Detective Thomas Moore keinerlei Hinweise auf den Täter finden. Nun wird er von seiner Kollegin, der spröden Jane Rizzoli erneut zu einem Mordopfer gerufen. Wieder ist eine junge Frau, Elen Ortiz, auf die gleiche Weise ermordet worden. Auch sie wurde vor ihrem Tode "operiert". Moore und Rizzoli wird bald klar, daß sie es mit einem Serienmörder zu tun haben, der offensichtlich medizinische Fachkenntnisse besitzt und von der Presse bald "der Chirurg" genannt wird. Eine Computerrecherche bringt die Ermittlung auf die Spur einer ähnlichen Mordserie vor drei Jahren. Der Täter wurde allerdings von seinem letzten Opfer in Notwehr erschossen. Dr.Catherine Cordell lebt inzwischen als erfolgreiche Chirurgin ebenfalls in der Stadt. Zunächst verweigert Catherine jede Mitarbeit, sie will nicht an die schrecklichen Erlebnisse erinnert werden. Doch dann entdeckt sie eine furchtbare Verbindung zwischen sich und Elena Ortiz. Und dies soll nicht die einzige Verbindung zu den morden bleiben. Moore und Rizzoli begreifen langsam, daß es der Chirurg in Wirklichkeit auf Catherine Cordell abgesehen hat und er kommt ihr bereits gefährlich nahe...

Meine Meinung:

Zuerst muß ich sagen, daß ich dieses Buch innerhalb eines Tages gelesen habe. Doch was macht seine Faszination aus? Zunächst war ich etwas skeptisch, ein weiterer Medizinthriller im Stile eines Robin Cook oder Paul Carson? Mitnichten! Wo Cook sich in medizinischen Details verliert und Carson abschweift, gelingt Tess Gerritsen trotz ihres medizinischen Backgrounds der Spagat zwischen medizinischen Erläuterungen und spannender Erzählung. Ihr Stil ist leicht verständlich, angenehm zu lesen und sehr bildlich. Schon nach wenigen Seiten ist man in der Story und der "Film in meinem Kopf" hat begonnen.
Zugegeben, die Charaktere sind altbekannt: die mißhandelte Ärztin, im Beruf stark, privat am Ende, die aufbegehrt, der tapfere Cop, der sich in seine Schutzbefohlene verliebt, seine kühle Kollegin, die manchmal über das Ziel hinaus schlägt, der beste Freund des Opfers, der gerne mehr wäre, usw. Mich haben die Personen dennoch überzeugt und das liegt meiner Meinung nach an Gerritsen Gabe, die inneren Gefühle der Menschen darzustellen, sie menschlich und glaubwürdig darzustellen, so daß der Leser eine Beziehung zu ihnen aufbauen kann.
Auch die Geschichte ist nicht wirklich neu. Serienmörder kommen bei Krimifans eben nie aus der Mode. Ich will auch nicht sagen, daß dieser hier sich von seinen Kollegen abhebt. Die Brutalität ist uns seit den Romanen von Mo Hayder nicht neu und die Autorin beabsichtigt trotz gelegentlicher Darstellungen der Gedanken des Mörders nicht dem Leser einen Hinweis auf die Identität des Mörders zu geben. Mitraten ist nicht angedacht.
Also, nach all diesen Tatsachen, was hebt ihn trotzdem von der Masse ab? Ich persönlich glaube, daß es an der Erzählkunst von Tess Gerritsen liegt. Sie ist unterhaltsam und spannend zugleich. Nie verliert sie den roten Faden oder vergibt sich in medizinischen Fachwissen. Trotz einiger Wendungen in der Story wirkt sie nie bewußt in die Länge gezogen, sondern spielt mit der Neugier des Lesers. Es ist angenehm mal eine Autorin zu finden, die es noch versteht klassische Spannungsbögen aufzubauen. Es gibt für mich nach der Lektüre nichts an dem Roman auszusetzen. Wer auf gut erzählte Thriller mit glaubwürdigen Charakteren und viel Spannung steht, wird hier nicht enttäuscht und darf sich auf einen wahren Genuss freuen. Für mich jedenfalls steht fest: Er ist einfach superspannend!

Fazit: Spannende Unterhaltung im Einerlei der Medizinthriller! (Tara)

Bewertung: ****

( * schlecht / ** ganz gut / *** gut / **** spitze)

Infos: Gebundene Ausgabe; Limes Verlag; 416 Seiten; 21,90 €

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© 1998 Buecher4um, erstellt am 31.05.2003, letzte Änderung am 31.05.2003, Layout by abrakan