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Rezension

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Inhalt:

An einem glühendheißen Augusttag des Jahres 1975 verändert sich Cassie Malthams Leben für immer. An diesem Tag nimmt die zwei Jahre jüngere Cassie gemeinsam mit ihrer 12 jährigen Cousine Suzie eine Abkürzung über den Greenway, einen abgelegenen, dunklen Pfad, der in Norfolks Legenden und Sagen eine große Rolle spielt. Cassie stürzt und als sie wieder zu sich kommt, ist ihre Cousine spurlos verschwunden. Eine fieberhafte Suche beginnt, doch von Suzie wird nie wieder ein Lebenszeichen gefunden. Daran zerbricht nicht nur Cassies Beziehung zu ihrer Familie, auch die fehlenden Erinnerungen an den schicksalhaften Tag plagen sie ein Leben lang.
Zwanzig Jahre später wird Cassie immer noch von Alpträumen heimgesucht. Doch durch lange Therapien und mit der liebevollen Unterstützung ihres Mannes Fergus, willigt sie ein gemeinsam mit ihren Freunden Anna und Simon einen Urlaub in Norfolk zu verbringen, um sich ihren Ängsten zu stellen. Zunächst ist alles perfekt und tatsächlich scheint die Umgebung verborgene Erinnerungen in Cassie zu wecken. Aber dann verschwindet wieder ein kleines blondes Mädchen auf dem Pfad und Cassie war eine der letzten Personen, die Sara Jane gesehen hat. Inspektor Mike Croft beginnt zusammen mit dem inzwischen pensionierten Polizisten Tynan, dem zuständigen Inspektor aus Suzies Fall, nach dem Mädchen zu suchen. Die Spuren verdichten sich, daß das Verschwinden der beiden Mädchen zusammen hängt. Croft glaubt in Cassie den Schlüssel zur Lösung des Rätsels zu finden und wirklich beginnt sich in Cassies Kopf der Nebel zu lichten. Doch was ihr ihre Träume zeigen, bringt sie fast um den Verstand...

Meine Meinung:

Zunächst eine viel versprechende Geschichte, doch alles in allem einfach zu unausgegoren. Die unheimliche Atmosphäre, die die Autorin mit der Beschreibung des Greenway schafft, macht Appetit und neugierig auf das Geheimnis hinter Suzies Verschwinden. Doch dann driftet die Geschichte in endlosen Erzählungen der Ermittlungsfahrten der beiden Polizisten ab, aufgelockert nur von den eigentümlich anmutenden Träumen von Cassie. Von vorn herein kam mir das Buch zu dünn vor für eine Geschichte, die derart Spannungspotential bietet. Dieser Eindruck wurde bestätigt. Es liegt nicht an den Qualitäten der Autorin. Nein, Jane Adams ist eine Meisterin im Beschreiben von Landschaftsbildern, Charakteren mit Tiefgang und Menschlichkeit und Stimmungen, doch scheint es für mich, als hätte sie einfach viel zu viele Ideen für diese kleine Geschichte. Unzählige Themen werden nur angerissen, wie z.B. das private Schicksal der beiden Polizisten, die Beziehung zwischen Anna und Simon, die psychologischen Erkrankung, aber auch Fähigkeiten Cassies, die Selbstdarstellung ihrer Mutter, die Beziehung zu ihrer Tante, etc. Es lassen sich fast auf jeder dritten, vierten Seite Beispiele dafür finden. Diese Vielzahl an Ideen ist jedoch der Grund, daß der Roman einfach nicht durchgehend fesselnd und zeitweise "zerstückelt" auf mich gewirkt hat. Er reißt an, ohne zu befriedigen, schafft Fragen und Denkanstöße, um sie im Nirgendwo enden zu lassen und bleibt nicht bei der Mystik, die er zu Beginn ausstrahlt und zu dem die Autorin zu mindest zum ende hin wieder bravourös zurück findet.
Es fällt mir sehr schwer den Roman zu bewerten. Ich habe beim Lesen soviel Potential gefühlt, ja mich manchmal gegruselt und eine Gänsehaut bekommen und dennoch konnte ich nicht durchgehend an dem kleinen Büchlein bleiben, fühlte mich zwischendrin bisweilen auch gelangweilt.
Über die Auflösung, das Motiv und die Täter kann man verschiedener Meinung sein, ich denke aber, daß Jane Adams dem Stil der Geschichte dabei treu geblieben ist und einen guten Mittelweg zwischen Krimi und Mystik gefunden hat. Jane Adams ist für mich eine Schriftstellerin, die einen zweiten Blick wert scheint. Auf alle Fälle ist ihr Stil ungewöhnlich und hat mich ganz entfernt an die Stimmung erinnert, die ich beim Lesen von Val McDermids "Ein Ort für die Ewigkeit" hatte.

Fazit: Zu unklar strukturiert, aber welch herrlicher Stil! (Tara)

Bewertung: **/***

( * schlecht / ** ganz gut / *** gut / **** spitze)

Infos: 253 Seiten; Taschenbuch-Ausgabe; Bastei Lübbe Verlag; zur Zeit leider vergriffen

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© 1998 Buecher4um, erstellt am 15.05.2003, letzte Änderung am 30.05.2003, Layout by abrakan