Inhalt:
Wir sind in Afrika, genauer im südlichen
Afrika, direkt in Botswana, noch genauer: in Gaborone.
Mma. Precious Ramotswe, Ende 30, wohlbeleibt, erbt nach dem Tod
ihres Vaters dessen Rinder. Sie kann sie zu einem guten Preis
verkaufen und eröffnet ein Geschäft. Kein übliches Geschäft,
wie ein Metzgerei oder ähnliches, nein, denn da Frauen mehr sehen
und mehr von dem wissen, was vor sich geht, eröffnet sie die
erste Privatdetektei in Botswana: „No. 1 Ladies' Detective
Agency“, wie das Schild vor ihren Tür stolz anzeigt.
Und da sie gelesen hat, dass ein Privatdetektiv eine Sekretärin
braucht, stellt sie auch gleich eine ein, Mma Makutsi.
An Fällen mangelt es ihr nicht:
Eine Frau vermisst ihren Ehemann,
ein Kinder wird vermisst,
ein wohlhabender Inder wiill wissen, mit wem seine Tochter
verkehrt,
ein Arzt im Krankenhaus benimmt sich seltsam,
eine Frau vermutet, dass ihr Mann ein gestohlenes Autor fährt.
All diese Fälle und mehr löst Mma. Ramotswe auf eine pfiffige,
feinfühlige, unkomplizierte Art, die einer Miss Marple würdig
sind.
Meine Meinung:
Alexander McCall Smith, ein Brite, weiß,
Dozent für medizinisches Recht in Edinburgh, schreibt über eine
afrikanische Privatdetektivin?? Kann das überhaupt etwas sein??
Ja, es kann, wenn ein Autor seine ganze Liebe zu einem Land und
seinen Menschen hineinlegt.
Wer hier allerdings „normale“ Krimi-Kost mit Mord, Totschlag,
Missbrauch und was die aktuellen Krimi-Themen derzeit sind, sucht,
dem seien die „Standard-Autoren“ empfohlen.
Mma. Ramotswe erzählt von sich, ihren Lieben, ihren Freunden, dem
Leben in Botswana., der Vergangenheit, der Gegenwart auf eine
einfache schlichte Art. Es mutet an wie ein Gespräch unter
Freunden, auf der Terrasse, vorm Hause, bei Sonnenuntergang und
einer Kanne Buschtee.
Ein Krimi, in dem die Fälle mehr dazu dienen, die afrikanische/botswanische
Lebensart dem Leser nahe zubringen, als einen Spannungsbogen
aufzubauen.
Ein Buch über Afrika, das verzaubert und Sehnsucht weckt, nach
einem gemächlicheren Leben jenseits der westlichen Hektik, bevor
es auch dort der Globalisierung weichen muss und Menschen als
Freunde, Menschen wie Mma. Ramotswe und ihre Freunde.
Ich bin ihrem "guten Zauber" verfallen und warte
sehnsüchtig auf ihre weiteren Fälle als TB (die bereits als HC
erschienen sind)
Ein kleiner Nachteil hat das Buch - es gibt keine
Begriffs-Erklärungen - ein kleines Glossar wäre angebracht. (Dyke)
Bewertung: ****
( * schlecht / ** ganz gut / *** gut
/ **** spitze)
Infos: Bastei-Lübbe-TB, 240 Seiten,
erschienen 27.05.2003 - ISBN 3-404-14918-1, € 6,90
ist vermutlich identisch mit der HC-Hausgabe "Ein Krokodil
für Mma. Ramotswe" des Nymphenburger Verlag 2001
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