10 kleine Schritte zum Glück, so
der Untertitel des Buchs. Was verbirgt sich dahinter? Vermutet
hatte ich ein Konzept, bestehend aus 10 aufeinander aufbauenden
Stufen, die zu einem glücklicheren, zufriedenerem Leben führen.
Doch ganz so ist es nicht. Vielmehr handelt es sich um einzelne
Fragmente. Zwar soll man die 10 Schritte nacheinander gehen, der
nähere Sinn, warum das nötig ist, blieb mir jedoch leider
verborgen. Nicht, dass Martha Becks Anregungen völlig unbrauchbar
wären. Viele Ideen brachten mich durchaus auf neue Gedanken. Als
Plan zum Glück konnte ich dies jedoch nicht erkennen. Es mag
daran liegen, dass es sich um ein ganz persönliches
Glücks-Konzept handelt. Nämlich dem von Martha Beck.
Allgemeingültigkeit kann ich darin jedoch nicht erkennen.
Martha Beck nimmt oft Bezug auf
ihre Arbeit mit ihren Klienten. Manches wird dadurch
anschaulicher. Einiges stellte ich nach diesen Beispielen jedoch
erst recht in Frage - eventuell weil mir so manches zu esoterisch
angehaucht erschien. Z. B. kann ich es nicht nachvollziehen, warum
Martha Beck der Ansicht ist, dass Menschen, die sich mit
exquisiten Luxus-Artikeln belohnen, anschließend mehr Geld
verdienen. Auch ihre Fallschilderung hierzu konnte mich nicht
überzeugen - höchstens vom Gegenteil. Denn dass eine sich selbst
gegenüber sparsame Frau, die sich erstmalig ein Stück
Luxus-Seife gönnt ab diesem Zeitpunkt beispielsweise gerne
Wellness-Urlaub macht, kann ich noch nachvollziehen; anscheinend
ist durch das Kaufen dieses teuren Stücks Seife ein Knoten
geplatzt. Dass dieses Ereignis jedoch ursächlich dafür sein
soll, dass diese Frau anschließend auf verschiedenen Wegen zu
mehr Geld gelangt, kann ich nicht sehen. Die Autorin hingegen
schon. Ich mag auch nicht abstreiten, dass es da einen
Zusammenhang geben kann - dazu habe ich mich mit dem Thema nicht
genug befasst. Nur hätte ich das gern erklärt bekommen, um es
nachvollziehen zu können.
Sehr interessant hingegen sind
die Passagen, in denen die humorvolle - das muss man ihr lassen -
Autorin den Leser einweiht, was sie gemeinsam mit ihren Freunden
tut, um lachen zu können (Lachen - einer der 10 kleinen
Schritte), mag man schon gern mitlachen. Die Vorstellung allein...
köstlich peinlich! Und da kann ich mir wirklich vorstellen, dass
es heilsam ist, auch über sich selbst lachen zu können. Ob jeder
Leser offen genug ist, diesen Tipp wirklich umzusetzen, sei mal
dahingestellt. Hier bringt sie einen jedenfalls auf völlig neue
Ideen.
Die Autorin - so sagt sie zu Beginn -
möchte mit ihren Tipps wachrütteln. An manchen Stellen gelingt
es ihr sogar. Aber ein Konzept ist „The Joy-Diet“ (so der
Originaltitel) nicht - eher einzelne Tipps, die in 10 Oberthemen
gefasst sind. Wer das verschmerzen kann und hinnimmt, dass nicht
alle Fallbeispiele für jeden nachvollziehbar sind, erwarten
vergnügliche Lesestunden, die einen auf die ein oder andere Idee
bringen, zu mehr Glück zu gelangen und mehr Freunde und
Lebendigkeit zu spüren. (Petra)