Inhalt:
Ein Killer geht um - und er
scheint Dichtung und Wahrheit zu verwechseln. Seine Opfer: die berühmtesten
Thrillerautoren der Welt. Seine Methode: so einfach wie genial.
Denn die Auserwählten sterben so langsam, so raffiniert oder so
brutal, wie sie es in ihren Büchern einst minutiös beschrieben
haben. Fiona Cameron, Psychologin und Profilerin, ist nicht nur
beruflich in diesen Fall volviert: sie lebt mit einem der
erfolgreichsten Thrillerautoren, Kit Martin, zusammen. Durch eine
von ihr entwickelte Computeranalyse, gelingt es, Serientäter
aufzuspüren. Fiona gerät mitten in einen Alptraum, der ihr
eigenes Leben zugrunde zu richten droht. Sie weiß: Dieser Täter
ist kein gewöhnlicher Serientäter. Seine Triebhaftigkeit folgt
einem Seltsamen Muster. Kühl kalkulierend ist er seinen
Verfolgern immer einen Schritt voraus. Sollte die Reihe an Kit
kommen, ist Fiona auf sich allein gestellt.
Meine Meinung:
Dieses Buch ist aus einem völlig
anderen Holz geschnitzt, als "Ein Ort für die Ewigkeit"
oder "Lied der Sirenen".
Das Buch beginnt sehr
vielversprechend und spannend mit der Einführung der
verschiedenen Schauplätze und Handlungsstränge, von denen man
hofft, daß sie irgendwann zusammen laufen, was sie allerdings nie
wirklich tun.
Der Leser wird ständig von einer
Story in die nächste gezogen. Und die Verwirrung wird noch
gesteigert, durch die zusätzlichen Auszüge aus den Romanen der
Horrorautoren (was ich allerdings erst später bemerkte) und
Gedanken des Mörders, die alle in unterschiedlichen Schriften
gedruckt sind.
Gott sei dank konzentriert sich
die Handlung am der Mitte auf London und damit auf zwei Fälle.
Wofür, warum und mit welchem Hintergedanken aber der Spanienfall
überhaupt erzählt wird, ist mir bis zum überraschenden (!) Ende
ein Rätsel geblieben. Will uns Val McDermid hier etwas einen
Ausflug in die Geschichte bieten?
Einen ähnlichen Effekt erlebte
ich, mit der Geschichte ihrer toten Schwester, die immer wieder
Erwähnung findet und K Reaktionen bestimmt. Wenn die Autorin
jedoch soviel Wert auf diesen Aspekt legt, hätte er stärker in
der Handlung integriert und psychologischer ausgefeilt werden
sollen.
Der Stil ist abgesehen von den
verschiedenen Ebenen sehr flüssig zu lesen. Bisweilen aber etwas
zäh. So daß sich mir der Eindruck aufdrängt, hier wird der
Roman unnötig in die Länge gezogen.
Es gibt einige Szenen, die etwas
blutig und auf alle Fälle brutal sind. Sie sind aber in
Verbindung mit den Fantasien der Schriftsteller nachvollziehbar.
Ich muß auch sagen, daß ich nicht den Eindruck hatte, als wären
die Darstellungen extra genau und lange ausgearbeitet und an die
Gewaltbereitschaft einer Mo Hayder reicht diese Geschichte nicht
heran.
Der Showdown kommt etwas
schleichend und vorhersehbar. Die Identität des Killers ist
jedoch bis zum Ende spannend und überraschend.
Mir hat der Mittelteil des Buches
am besten gefallen. Der Beginn war zu zerrissen und verwirrend,
das Ende etwas langatmig und für meinen Geschmack zu gekünstelt.
Am meisten gestört hat mich aber, daß einige Fragen offen
geblieben sind und die Charaktere der Hauptpersonen an Tiefe
vermissen ließen. Was bei zwei so starken Persönlichkeiten, die
Val McDermid mit dem ihr eigenen Fingerspitzengefühl für
glaubhafte Personendarstellung skizziert (hier merkt man, daß man
es mit der Meisterautorin von "Ein Ort für die
Ewigkeit" zu tun hat!), enttäuscht. Das führte bei mir
dazu, daß ich die Tragik und Dramatik des "Endkampfes"
sehr distanziert betrachtete und nicht mehr mit Fiona und Kit
mitfieberte, litt oder hoffte.
Fazit: Ein Krimi, der härteren
Gattung, zwar mit deutlichen Schwächen, aber mit interessanten
Ansätzen und fesselnden Momenten. Weniger wäre hier sicher mehr
gewesen! (Tara)
Meine Meinung:
Das Buch besteht aus drei Mordfällen,
bei denen ich am Anfang Probleme hatte, ihr Bedeutung zu erfassen.
Der erste gilt wohl als Einführung des Computersystems. Wie die
anderen Thriller Val McDermids ist auch dieser zeitweise sehr
brutal. Ich habe ein paar Absätze übersprungen, da ich mir die
Brutalität nicht antun wollte, glaube aber, dass sie sich zu
anderen Büchern zurückgehalten hat. Der Thriller gibt meines
Erachtens einen guten Einblick in die Autorenszene und ist glaubwürdig
geschrieben. (Anne)
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ausführlichen Inhaltsangabe |
Bewertung: ** (Tara)
Bewertung: **** (Anne)
( * schlecht / ** ganz gut / *** gut
/ **** spitze)
Infos: Gebundene Ausgabe; Droemer
Knaur; 540 Seiten
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