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Rezension

linie1.jpg (1098 Byte)

Inhalt:

Evangeline ist sieben Jahre alt, als ihre Mutter Selbstmord verübt, ihren Vater kennt sie nicht. Nach dem Tode der Mutter wächst sie in Wales, bei ihren Großeltern auf dem Land auf. 

Dort verarbeitet Eve den Schock langsam. Mit Hilfe der Großeltern führt sie ein recht freies Leben. Die Arbeiter auf dem Hof sind Unterstützung für sie, es ist jedoch keine Idylle. Für Eve gelten 10 Regeln, an die sie sich zu halten hat. Eine davon ist die, dass sie nicht über ihren Vater reden darf. Jeder im Dorf kennt ihn, nur sie nicht. Sein Image hat auch das ihre verdorben. 

Für Eve ist es spannend, dass gerade der Außenseiter Billy mehr über ihre Eltern weiß. Die beiden freunden sich an, doch eines Tages verschwindet ein Mädchen aus der Schule. 

Eve hat eine Idee, wer es gewesen sein könnte, jedoch gelingt es ihr mit einer absichtlichen Bemerkung, einen Unschuldigen anzuschwärzen. Das Mädchen bleibt verschwunden. Der Mann, den Eve anklagte, wird bald rein gewaschen, das Klima im Dorf bleibt jedoch verdorben. 

Meine Meinung: 

Ein leiser Roman, der mit den Ideen eines Mädchens beginnt und mit denen einer Frau endet. Geschrieben in einer warmherzigen aber gradlinigen Sprache. 

Ein Mädchen verschwindet, eine Mutter bringt sich um, ein Vater ist nicht da, ein Dorf voller Vorurteile… Dies alles klingt recht düster, ist allerdings nur ‚nicht gerade sonnig’ sondern eher realistisch. Denn die Erzählung handelt auch von wachsender Liebe, von freundlichen Gesten und Verunsicherung. Die Welt ist nicht nur gut, auch das kleine Mädchen nicht. Ihre Eigenheiten, Selbstzweifel und Bösartigkeiten werden klar aufgezeigt. Sanft aber nicht niedlich, eine spannende Welt, für jemanden, der sich Dorfleben nur vorstellen kann und nicht erlebt hat. 

Verwirrend für mich war der ständige Wechsel der zeitlichen Ebenen. Die Geschichte wird aus der Sicht des kleinen Mädchens Evie und der schwangeren Eve geschrieben, bis mir der unterschiedliche Blickwinkel in den einzelnen Situationen klar wurde, hatte er sich meistens schon wieder verändert. Das macht das Buch nicht weniger lesenswert, nur braucht man ein wenig Konzentration. Es ist ein langsames Buch, erinnert hat es mich an Judy Blumes Sommerschwestern. Vor allem die Perspektiven der kleinen Eve ähneln denen in Blumes Buch. 

Bis zu zwei Dritteln plätschert die Geschichte eher langsam vor sich hin. Landleben, nicht idyllisch aber schön und frei, wird vorstellbar. Auch das Verschwinden des Mädchens ist kein Knalleffekt und wird schon früh erwähnt. Im letzen Drittel häufen sich jedoch kriminalistische Einsprengsel und die Intensität der Ereignisse. Das Buch lässt sich von da an kaum mehr aus der Hand legen. 

Ein leises Buch mit freundlicher Tendenz und nicht ohne Spannung. (Binchen, April 2005) 

Bewertung: ***

( * schlecht / ** ganz gut / *** gut / **** spitze)

Infos: Berlin Verlag, ca. 350 Seiten, Lesebändchen, 19,90 €

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© 1998 Buecher4um, erstellt am 24.05.2004, letzte Änderung am 31.08.2005, Layout by abrakan