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Rezension

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Inhalt

Vor Jahren verschwand die junge und verwöhnte Dara Prince. Seither erhält ihr Vater Ames regelmäßig Postkarten von ihr. Doch niemand außer ihm, der diesen Verlust so einfach nicht verkraften kann, glaubt daran, dass diese Postkarten wirklich von Dara stammen. Als dann eine Plastikplane im Fluss angespült wird, die eine Leiche beherbergt, entstehen neue Zweifel daran, dass Dara damals abgehauen ist. Denn alles spricht dafür, dass diese Leiche die von Dara Prince ist. Bis die endgültigen Ergebnisse vorliegen, kann es jedoch noch etwas dauern. In dieser Zeit schlägt der Mörder erneut zu, denn anscheinend wissen einige Leute mehr über Daras Verschwinden, als dem Mörder lieb ist. Oder ist es gar Dara selbst und die Leiche in der Plane war die, einer anderen Frau?

Auch Christine wird bedroht. Christine Ireland und ihr zurückgebliebener Bruder Jeremy wohnten im Hause der Princes, als Dara verschwand, da Ames die beiden bei sich aufgenommen hatte, als deren Vater und Mutter bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kamen. Aber nicht nur tätliche Angriffe auf ihre Person, machen Christine nervös, sondern auch Anrufe, die sie seit kurzem erhält. Denn die Stimme am Telefon ist die von Dara...

Meine Meinung:

Vorweg möchte ich sagen, dass mir das Buch großen Spaß gemacht hat und ich es überaus spannend fand. Das schicke ich vorweg, weil die nachfolgenden Zeilen ansonsten einen anderen Eindruck vermitteln könnten, was ich sehr schade fände.

Denn ich muss gestehen, dass dieser Lesespaß allein daraus resultiert, dass Carlene Thompson es einfach versteht, spannende Geschichten zu erzählen. Von ihr kannte ich bisher nur „Schwarz zur Erinnerung“ und war davon ganz begeistert. So waren meine Erwartungen hoch gesteckt. Sie wurden in Hinsicht auf die Spannung nicht enttäuscht. Auch die Figuren kamen wieder sehr nah an mich als Leser heran. Zwei Elemente, die ausreichen, um Lesespaß zu garantieren.

Dennoch muss ich einige Punkte kritisieren. Zum einen handelt es sich hier um einen typischen Thriller, wie es ihn unzählige Male gibt. Auch die Tatsache, dass Christine sich in den ermittelnden Cop verliebt und dieser ihre Gefühle erwidert, macht das nicht besser. Kennen wir zur Genüge. Ebenso ging es mit einigen Kapiteln, in denen ich schon ganz genau wusste, worauf Carlene Thompson hinaus möchte. Die Handlung wurde wirklich teils zu klischeehaft vorangetrieben.

Diese Vorhersehbarkeit erstreckt sich aber nicht auf die Frage danach, wer der Täter ist. Und hier liegt der Punkt, der diesen Thriller rettet: Die beinahe unerträgliche Spannung.

Ein weiterer Punkt, der mir störend ins Auge gefallen ist, war der, dass Carlene Thompson oft etwas doppelt erklärt, als hätte der Leser überhaupt keine Kombinationsgabe, bzw. kein Erinnerungsvermögen. Z. B. erklärt sie familiäre Zusammenhänge anfangs hie und da zweimal, als hätte die Autorin kein großes Zutrauen in die Glaubwürdigkeit ihrer Charaktere. Da irrt Carlene Thompson. Man hört ihr gerne zu und ihre Figuren sind einem wichtig. Man verfolgt das Geschehen mit Interesse. Es muss nicht zweimal erklärt werden, mit wem wir es hier zu tun haben.

Dieses Manko wird jedoch durch die sympathischen Figuren dieses Romans wett gemacht. Es fiel mir auf, hat mich auch gestört, aber nicht so nachhaltig, dass ich das nicht hätte verzeihen können.

Ein dritter Punkt wäre die Sprache: Wer sich für eine gute Wortwahl und eine schöne Sprache begeistern kann, der sollte von diesem Buch nicht zu viel erwarten. Die Geschichte verlangt keine melodische oder poetische Sprache, aber Wiederholungen müssen auch hier nicht sein. Allzu oft wird hier das Wort ’verstört’ benutzt. Davon abgesehen, dass man Verstörtheit auch anders umschreiben kann, hat dieses Wort für mich etwas gar zu Melodramatisches. Zudem noch teils unangemessen, denn so schlimm sind manche Ereignisse auch wieder nicht, dass darauf direkt jemand verstört reagieren müsste.

Ebenfalls ein Wort, was mich in der Häufigkeit, in der es angewandt wurde, gestört hat: Grundgütiger. Das sagt Patricia, eine der Figuren, sehr gern. Solange hatte ich es auch noch gern entschuldigt. Im Grunde sogar gutgeheißen. Denn warum nicht - das macht die Person der Patricia doch nur glaubwürdig. Sie hat ein Lieblingswort, was sie oft benutzt. Haben wir alle. Aber dass dann auch noch Sloane, eine andere Figur des Thrillers, diesen doch sehr eigentümlichen Begriff benutzt, anstatt ’großer Gott’ oder ’Allmächtiger’, das hat mich dann doch irritiert.

Hiermit komme ich zurück auf den Anfang meiner Rezension. Trotz allem hat mir das Buch sehr viel Spaß gemacht. Wie es Carlene Thompson gelingt, über solche groben Schnitzer hinweg zu begeistern, ist mir nicht ganz klar. Tatsache aber ist, dass ich schon lange nicht mehr etwas so spannendes gelesen habe. Bei allen Fehlerchen und teilweise plump eingeschobenen Erklärungen für Handlungsweisen ihrer Protagonisten, auf die ich hier nicht weiter eingehen möchte, war es ein spannendes Lesevergnügen, was mich jeder freien Lese-Minute entgegenfiebern ließ. Deshalb dennoch drei wirklich verdiente Punkte. (Petra)

Meine Meinung:

Ähnlich wie bei den Romanen von Mary Higgins Clark, weiß man, was einen bei Carlene Thompson erwartet. Spannende Thriller mit starken Heldinnen, unzähligen Verdächtigen und zahlreichen falschen Spuren. 
Ja, Thompson schreibt Mainstream Thriller, keine psychologisch tiefschürfenden Psychodramen. Doch kann man ihr nie vorwerfen langweilig zu sein. Jeder ihrer Romane ist spannend, unterhaltsam und schwer aus der Hand zu legen.
Auch dies Mal bleibt sie ihrem Stil treu. Der Leser schwankt, wie von der Autorin beabsichtigt, mit seinen Verdächtigungen hin und her. Die Geschichte baut einen konsequenten Spannungsbogen auf und ich fieberte mit Christine um ihren Bruder und haßte Amos für seinen Starrsinn und seine Ungerechtigkeit. 
Ich persönlich finde den Stil der Autorin angenehm und sehr leicht zu lesen. Sie versucht nicht krampfhaft hochtrabend zu klingen, sondern verläßt sich auf ihr Talent, um ein Verbrechen ein Personengeflecht von Verdächtigen entstehen zu lassen. Dabei sind ihre Charaktere durchaus vielschichtig und glaubhaft, und für mich auch nach all ihren Büchern keinesfalls zu stereotyp.
Die Handlung ist diesmal etwas geradliniger als gewohnt und dem Leser ist eigentlich von Beginn an das Schicksal von Dara klar. ich finde aber, daß sich die Autorin diesmal mehr Mühe mit der Rahmenhandlung und den Kleinigkeiten am Rande gegeben hat. Ich finde es angenehm, daß ihre Heldinnen sich zwar ähneln, aber sich immer sozialer Background, Gesellschaftsschichten und Berufsgruppen unterscheiden. 
Ich halte dieses Buch für eine solide Krimiunterhaltung. Zwar nicht zu vergleichen mit "Schwarz zur Erinnerung" oder "Glaub nicht, es sei vorbei", aber für Freunde des Genres durchaus eine Empfehlung wert.

Fazit: Thrillerhausmannskost, wie gehabt! (Tara)

Button geht es zum Autorenbericht über Carlene Thompson und ihre Bücher!

Bewertung: *** (Petra)
Bewertung: *** (Tara)


( * schlecht / ** ganz gut / *** gut / **** spitze)

Infos: 384 Seiten, gebundene Ausgabe, Krüger Verlag, 19,90 €

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© 1998 Buecher4um, erstellt am 20.12.2003, letzte Änderung am 02.03.2004, Layout by abrakan