Inhalt:
Innerlich ausgebrannt und ohne
neue Ideen für ihre Arbeit, entschließt sich die
dreißigjährige Malerin Alexandra Lorenz, das Angebot ihrer
älteren Schwester anzunehmen und für einige Zeit zu ihr nach
Wales zu ziehen. In dem angemieteten Cottage oberhalb der
malerischen Küstenstadt Aberystwyth, entdeckt sie versteckt im
Kamin, eine Korallenkette. Eine mysteriöse Botschaft aus dem Jahr
1841, von einer Französin verfasst, liegt dabei.
Das Cottage steht auf dem
ehemaligen Grund der adligen Llandaeroggs, deren Sohn Alexandra
kennenlernt. Die Malerin ist nach einem rastlosen Leben, der mit
dem frühen Selbstmord der Mutter zusammenhängt, für den sie
ihren Vater verantwortlich macht, nicht an einer neuen Affäre
interessiert. Doch die Worte der Französin, die verzweifelt
klingen, und auch die Andeutungen einer seltsamen alten Frau,
berühren Alexandra so sehr, dass sie sich auf die Suche nach dem
Geheimnis der Perlen macht.
Die Geschichte der Llandaeroggs
scheint untrennbar mit dem Schicksal der Französin verbunden und
Alexandra stößt bald auf Widerstände bei ihren Nachforschungen.
Unterstützung findet sie bei ihrer Schwester und dem
faszinierenden Schotten Ewan. Die Malerin recherchiert und folgt
Hinweisen nach Bristol und Paris. Der Kern des Geheimnisses liegt
jedoch in den ehemaligen Kolonien Westindiens und auf Martinique.
Alexandra wird durch die Ereignisse gezwungen, sich dem eigenen
Leben zu stellen. Sie ist auf die Hilfe ihres Vaters, der auf
Barbados lebt angewiesen und nach Jahren der Verbitterung nähern
sich Vater und Tochter wieder an. Die Malerin deckt ein sorgsam
gehütetes Unrecht auf und erkennt, dass ein Neuanfang erst
möglich ist, wenn sie die Vergangenheit hinter sich lässt.
Meine Meinung:
Die Geschichte fasziniert mich,
weil schon die ersten Seiten in die Handlung hineinziehen.
Atmosphäre und Landschaft in Wales und in der Karibik sind
treffend beschrieben und machen neugierig auf die
Handlungsschauplätze. Die junge Malerin ist ein vielschichtiger
Charakter und auch die übrigen Figuren sind lebendig beschrieben.
Man leidet mit dieser Alexandra mit und wird mit ihr in ein Netz
aus dichten Handlungssträngen verstrickt, die die Spannung bis
zum überraschenden Ende steigern. Was mich noch überzeugt hat,
ist die spürbar intensive Recherche der Autorin zu allen
angeschnittenen Gebieten. Die Informationen werden aber nie
aufgedrängt, sondern fließen informativ in die Geschichte mit
ein. Alles in allem - ein gelungenes Lesevergnügen! (Marianne
J.)
Bewertung: ***
( * schlecht / ** ganz gut / *** gut
/ **** spitze)
Infos: 400 Seiten,
Taschenbuch-Ausgabe, Ullstein Verlag, 12,- €
|