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Rezension

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Inhalt:

Gondolieri, das sind die Wesen, die diese langen schweren Boote durch die Kanäle bugsieren – und dazu singen (nein, ich muss doch korrekt sagen: sangen).

Und wenn jemand beurteilen kann, was guter Gesang ist, dann die Gondolieri, die früher einen berühmten Sängerwettstreit austrugen. Selbst Caruso hat Venedig einmal mit seinem Gesang bezaubert. EINMAL – und danach nie wieder. Warum nur? Diese Frage beantwortet Goldman mit dieser Geschichte genauso, wie die, warum der technisch versierteste Gondelfahrer Venedigs lange Zeit nur als Tellerwäscher arbeiten durfte.

(Die letztgenannte Geschichte ist das eigentliche Thema des Buches – Luigi ist der Held, der nicht nur Gondeln fahren wollte, sondern auch singen – leider hatte er keinerlei Talent dazu. Im Gegenteil, die Hörer seiner Sangeskunst hatten den Hang dazu ihn mit faulen Fischen, Obst und Gemüse zu bewerfen. Das wäre ja nicht so schlimm gewesen, wenn sie nur Luigi getroffen hätten, aber welcher Gast lässt sich so etwas gefallen lassen?) 

Aber die Story hält noch mehr Antworten bereit. Z. B. die auf die Frage, welcher Zwang Jonny Weismüller und Mark Spitz zu ihren Höchstleistungen trieb. Aber hauptsächlich gewährt uns das Buch Einblicke in die Denkungsart und Kultur der Gondelfahrer. 

Meine Meinung: 

William Goldman – das ist doch der mit der Brautprinzessin? – Richtig – und lebendig wie dort, bereitet er seinen Lesern hier das Vergnügen uns mit Venedig und der Gondolieri-Zunft bekannt zu machen.

Dieses kleine Buch ist eine weitere Glanzleistung von William Goldman. Sein Stil ist unverwechselbar – ich habe versucht leichte Anklänge dazu in die inhaltliche Darstellung zu verpacken, um einen Eindruck von seinem Stil zu vermitteln. Seine Einschubtechnik macht diese Erzählung von gut 110 Seiten (incl. Illustrationen) so amüsant. Die trockene Art Hauptaspekte der Erzählung in Einschübe zu verpacken ist bewährt (siehe wiederum "Die Brautprinzessin") aber auch genial. Zum Ablachen ist allein schon seine Anmerkung an den Lektor – Zitatausschnitt: ‚ Sie behaupten mehrfach, ich sei tot … ich sitze hier und …. – daraus schließe ich … ‚ 

"Als die Gondolieri schwiegen" ist ein netter Kurzroman. Die Art, wie ein italienischer Gondelfahrer ticken könnte, scheint mir gut getroffen. Goldmans Einfälle drumherum sind freundlich und wer "Die Brautprinzessin" noch nicht kennt, kann sich hier, mit Hilfe eines gedanklichen Kurz-Vendig-Tripps auf die Große Darstellung in "Die Brautprinzessin" machen, worin er seinen Stil perfektioniert hat. 

Eine amüsante Story in einem tollen Kleid. Für Venedigliebhaber und für diejenigen, die einen etwas anderen Schreibstil lieben. (Binchen, Juni 2005)

Bewertung: **** 

( * schlecht / ** ganz gut / *** gut / **** spitze)

Infos: 110 Seiten, fester Einband, Eichborn Verlag, 14,95 €

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© 1998 Buecher4um, erstellt am 27.06.2004, letzte Änderung am 31.08.2005, Layout by abrakan