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Rezension

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Inhalt:

Die Hexe, Der Hexenanwalt , Das Kölner Tribunal - so die Titel von Wolfgang Lohmeyers neu aufgelegter Hexentrilogie.

Wir befinden uns im Köln während der Zeit des Dreißigjährigen Krieges.

Friedrich Spee von Langenfeld, lehrender Jesuit in einem Kloster zu Köln, wird durch einen Schüler dazu überredet, die Verteidigung in einem Hexenprozess zu übernehmen. Der Kleriker ist zu Beginn sicher, das die Gerechtigkeit siegen muss. Gott wird es schon richten. Doch Richmodis, die angeklagte Hexe, spielt in Köln auch eine politische Rolle, und so sind diverseste Gegner dabei Fakten zu verdrehen und linke Argumentationen aufzubauen.

Die Erkenntnis, dass die göttliche Wahrheit und die politischen Intentionen von Staat und besonders der Kirche, verhindern, dass es bei den Hexenprozessen mit rechten Dingen zugeht, sind auch Themen des zweiten und dritten Buches.

Meine Meinung:

Köln, Langenfeld, Hexenprozesse - das hört sich spannend an. So dachte ich, als ich von den Büchern erfuhr. Durch meinen Freund habe ich gerade nähere Beziehungen zu Köln geknüpft, Tod und Teufel von F. Schätzing, war ein sehr spannender mittelalterlicher Krimi rund um Köln und die Inquisition und deren Ungerechtigkeiten, haben mich schon immer interessiert und aufgeregt.

Leider ist es dem ersten Buch dieser Trilogie nicht gelungen mich, trotz meiner Faszination für die Themen, zu fesseln. In bester Roman-Manier werden Figuren eingeführt, Richmodis die Hexe, der Pater, diverse Kleriker, die politischen Gegenspieler, jedoch bleiben diese für mich leblos, ihr Schicksal tangiert mich nicht. Im Gegensatz zu Tanja Kinkels Puppenspielern, die sich ja partiell mit den gleichen Themen auseinandersetzen, gelingt es W. Lohmeyer nicht, den gewünschten Lesesog zu erzeugen, obwohl ich mich schon auf den ersten Seiten über das kirchliche Machtgefüge empören konnte.

Köln, die Postwege  und vor allem die Wichtigkeit derselben für die politischen Entwicklungen der Stadt werden im Detail geschildert, der Leser erlebt alternative Zusammenkünfte von Glaubensgemeinschaften, und er erlebt natürlich die katholische Kirche und deren Inquisitionsgedanken, aber bei mir sprang einfach kein Funke über. Es war kein Identifikationsmoment zu finden. Weder Schüler, noch Hexenanwalt noch Hexe selber konnten mich locken. So habe ich das Buch nach drei Anläufen zur Seite gelegt.

Für Wesen, die Geschichten rund um Köln lieben, ist das Werk sicherlich zu empfehlen, für Leser, die sich nicht durch die Sprache, die mir an die Gegebenheiten der Zeit angepasst scheint, stören lassen auch. Und für die, die sich geschichtlich, sachlich über die Hexenprozesse bilden möchten, ist das ganze sicherlich spannender als ein Sachbuch. Nur für mich, die ich im Geiste 'Die Puppenspieler' kannte und Menschenschicksale miterleben wollte, für mich war es das falsche  Buch (ggf. nur zur falschen Zeit?). (Binchen, im Januar 2004)

Bewertung: */** 

( * schlecht / ** ganz gut / *** gut / **** spitze)

Infos: area-verlag, ISBN: 3899960173, Stückpreis 5,00 € 

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© 1998 Buecher4um, erstellt am 05.01.2004, letzte Änderung am 15.01.2004, Layout by abrakan