Ihr Kamm hatte damals direkt neben der
toten Amerikanerin gelegen. Der Fall ist niemals bis ins letzte
Detail geklärt worden.
Inzwischen ist Cressida Sweeny, deren
Unschuld nie restlos bewiesen wurde, mit dem damals ermittelnden
Inspektor Frank Recaldo verheiratet. Ihr Mann Valentine Sweeny,
ebenfalls ein Verdächtiger, war damals während der Ermittlungen
bei einem Sturm ums Leben gekommen. Passenderweise, wie manche
Leute noch immer behaupten. Offiziell gilt er als Mörder der
Amerikanerin.
Cressida Sweeny ahnt nicht, das ihr
kleiner Sohn Gil ihr damals, am Tag des Verbrechens, in den Garten
des Opfers gefolgt ist. Inzwischen versucht er verzweifelt an die
Geschehnisse dieser Nacht zu erinnern.
Er beschließt, ohne seine Mutter und
seinen Stiefvater davon zu unterrichten, an den Ort des Geschehens
zurückzukehren und die Wahrheit herauszufinden.
Er ist nicht der einzige der sich für die
Vorfälle von damals interessiert.
Was wird bei den Nachforschungen über
Cressidas Vergangenheit und der Vergangenheit der Beteiligten
herauskommen?
Meine Meinung:
"Der Irische Inspektor" ist die
unabhängige Fortsetzung des Buches "Die Frau auf dem Wasser".
Die Hauptprotagonisten Cressida Sweeny, ihr Sohn Gil und der
Inspektor von damals, Frank Recaldo, sind inzwischen eine Familie.
Es gibt auch ein weiteres Kind, die Tochter Katie May.
Seit einigen Jahren allerdings ist
Cressida mit der Pflege ihres alten Vaters beschäftigt und sie
sehen sich nur am Wochenende.
Die Unmittelbarkeit, in der O´Connor die
Fremdheit zwischen den Ehepartnern beschreibt, die über lange
Zeit eine Wochenendehe führen, ist beeindruckend.
Mit viel Liebe zu ihren Figuren und der
Landschaft erzählt sie. Gerade der in leisen Tönen
dahinfließende Erzählstil macht das Buch zu etwas, dass einem
nachhaltig im Gedächtnis bleibt.
Besonders der Teil des Buches, in dem der
damals verängstigte, von seinem Vater oft misshandelte und taube
Sohn Gil Nachforschungen über die Ereignisse von damals anstellt,
ist spannend und anschaulich beschrieben.
Er begibt sich nach Irland und campiert in
der Hütte seines damaligen erwachsenen Freundes Spain. Dort
stöbert ihn die schuleschwänzende Shay auf.
Mit Originalität und Charme beschreibt
O´Connor die Einfälle der beiden auf sich gestellten Teenager
und entlockt dem Leser manches Mal ein Lächeln.
Es ist aufregend , die Geschichte und ihre
vielfältigen Handlungsstränge zu verfolgen. Gerade der Einfall,
einen dieser Handlungsstränge als kurzen Brief oder als kurze
E-Mail an den Anfang eines Kapitels zu setzen, finde ich einen