Inhalt:
Luise (Wheeze) und Julie (Juts) - zwei Schwestern, die sich,
seit sie denken können, ständig zanken, bei jeder Gelegenheit in
die Wolle kriegen, keine Gelegenheit auslassen, sich gegenseitig
die wildesten Streiche zu spielen.
Von 1909 bis 1980 spannt sich der Bogen der Geschichte, erzählt
von Nicole (Nickel), der Adoptivtochter Julias.
Die Geschichte spielt in einer amerikanischen Kleinstadt - die
beiden sind die Töchter von Cora, die als Hausmädchen bei der
reichen Celeste arbeitet - aber eigentlich zur Familie gehört.
Celeste ist eine sehr eigenwillige, starke Persönlichkeit, die
ihre Vassar-Clique dominiert, und zudem noch offen mit einer Frau
zusammenlebt. Aber das Verhältnis zwischen Cora, ihrer Familie
und Celeste und deren Freunden ist alles andere als Herrscher -
Diener, sondern stark ineinander verwoben.
Die beiden Weltkriege, Prohibition, Gewerkschaften, Börsenkrach,
Patriotismus, Kindererziehung, Eheprobleme - in all diese Probleme
sind die Schwestern natürlich verwickelt.
Und so sehr sie sich auch zanken - wenn's drauf ankommt, gehen
sie füreinander durchs Feuer.
Meine Meinung:
Ich habe mich beim Lesen köstlich amüsiert. Die Autorin hat
eine gute Beobachtungsgabe, und vor allem eine spitze Zunge.
Luise, die sich ja für etwas besseres hält, und mit der
Verwendung von Fremdworten permanent ins Fettnäpfchen tritt, ist
mir genauso ans Herz gewachsen wie Julia, die nur aus verrückten
Ideen bestehen zu scheint. Herrlich die Szene, als sie Autofahren
lernt - und beinahe das ganze Haus niederfährt.
Die Geschichte wird in Rückblicken erzählt, von 1980
ausgehend. Schade fand ich, daß ab 1935 diese Rückblenden immer
kürzer ausfallen, und die Zeitabstände, die übersprungen
werden, immer größer. Vietnamkrieg, Mondlandung, Kennedy - all
diese Themen habe ich in einem Roman, der diese Zeitspanne durchmißt,
ein wenig vermißt. (Daniela)
Bewertung:
***
( * schlecht / ** ganz gut / *** gut
/ **** spitze)
Infos: Taschenbuch,
Rowohlt-Verlag, 354 Seiten, ISBN: 3499121956
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