Inhalt:
Die zehnjährigen Schülerinnen Gwen Hubble und Sadie Green werden in Makers
Village,
einem sonst beschaulichen kleinen Ort, vermisst. Sind die beiden besten Freundinnen von zu
Hause ausgerissen? Den Polizisten Rouge Kendall erinnern die Umstände an die Entführung
und Ermordung seiner Zwillingsschwester vor exakt 15 Jahren, wodurch seine einst
einflussreiche Familie finanziell und emotional ruiniert wurde. Erstmals kommen ihm
Zweifel an der Schuld Paul Maries, der wegen dieses Verbrechens verurteilt wurde.
Womöglich verbüßt der Priester, der im Gefängnis Gewalttätigkeiten einsteckt und
Absolutionen austeilt und der nicht mehr fähig ist zu entscheiden, ob er den Verstand
verloren oder aber zu Gott gefunden hat, zu Unrecht eine lebenslange Freiheitsstrafe.
Die zu dem mysteriösen Fall hinzugezogene Psychologin Ali Cray, deren Antlitz von
einer grausamen Narbe entstellt wird, präsentiert ein Tatmuster des pädophilen
Serienkillers, das niemandem gefällt: Stets verschwinden zwei kleine Mädchen. Eines
stammt aus einer wohlhabenden Familie und gilt als wohlbehütet - so wie Gwen - das andere
nicht. Während das "Judaskind" sofort getötet wird, bleibt die
"Prinzessin" bis zum Weihnachtsmorgen am Leben. Die Zeit wird knapp, denn das
Fest der Liebe steht unmittelbar bevor. Obwohl der Verdacht besteht, dass der Täter zu
den Patienten des todkranken Psychiaters Mortimer Cray, Alis Onkel, gehört, hält dieser
an seiner medizinischen Schweigepflicht fest und weigert sich hartnäckig, den Namen preis
zu geben. Indessen glaubt Mrs. Green unerschütterlich daran, dass ihre Tochter noch am
Leben ist, obwohl deren zerrissene Kleidung am Straßenrand aufgefunden wird. Denn
Sadie,
Horrorfilm gestählt und mit ausgeprägtem Hang zum Makabren, lässt sich so leicht nicht
unter kriegen.
Meine Meinung:
"Das Judaskind" ist mit nichts vergleichbar, was ich bisher aus dem Genre
Krimi/Thriller gelesen habe. Der Roman entzieht sich weitgehend den üblichen
Beurteilungskriterien. Niemand in diesem Roman verhält sich so, wie man es erwartet oder
aus anderen Krimis gewohnt ist, und damit reißt Carol OConnell übliche
Rollenmuster und Klischees in Fetzen. Die Opfer verhalten sich nicht wie Opfer, die
verzweifelten Mütter nicht wie verzweifelte Mütter, die Psychologen versuchen,
Geheimisse zu bewahren, statt sie ans Tageslicht zu befördern. Und so weiter. Überhaupt
scheint halb Makers Village bevölkert von Sonderlingen. Vieles bleibt beim Lesen
rätselhaft, aber letztendlich lichtet sich der Nebel. (Spätestens dann, wenn man den
Schluss zweimal liest.) Die Autorin versteht sich blendend darin, verhältnismäßig kurze
Szenen von ungeheurer Intensität aneinanderzureihen, was den Lesefluss keineswegs stört,
statt dessen aber lebhafte, schaurige Bilder enstehen lässt. (© Fevvers 2002)
Meine Meinung:
Ich fand dieses Buch sehr spannend. Allerdings habe ich einige
Geschehnisse, die die Kinder betreffen (Ich will hier nicht so viel schreiben, für die,
die das Buch noch nicht kennen) als doch ein wenig an den Haaren herbeigezogen befunden.
Das Buch liest sich aber trotzdem sehr flüssig, spannend und unterhaltungsreich. (Silke
Nießner)
Meine Meinung:
Ein wirklich spannendes, packendes, äusserst facettenreiches Buch mit einer genial
durchdachten Story. Einfach umwerfend. (Gaby)
Bewertung: **** (Fevvers - wo ist der
fünfte?)
Bewertung: *** (Silke Nießner)
Bewertung: **** (Gabi)
( * schlecht / ** ganz gut / *** gut
/ **** spitze)
Infos:
442 Seiten, Taschenbuch, Goldmann
Verlag, 7,-
|