Inhalt:

Blaine Avery findet beim Spaziergang mit ihrem Hund und ihrer Stieftochter Robin deren tote Schulkameradin Rosalind Van Zandt. Der Tod der allseits beliebte Rosie schockt die Einwohner des kleinen Städtchens. Als Blaine auch die Leiche von Kathy Foss findet, einer weiteren Freundin von Robin, versteifen sich die Gerüchte, dass Blaine mit den Morden zu tun hätte. Schon einmal, beim plötzlichen Selbstmord ihres behinderten Mannes, stand sie monatelang in Verdacht. Glaubt ihr alter Freund, Sheriff Logan Quint etwas auch an ihre Schuld oder kann sie ihm anvertrauen, dass sie seit der ersten Leiche nächtliche Anrufe erhält, in denen Kinderlieder erklingen? Keiner glaubt Blaire und der Verdacht gegen sie scheint sich zu erhärten, als die persönlichen Dinge Rosalinds in dem Haus der Averys gefunden werden. Steckt etwas Blaires unberechenbare Stieftochter Robin dahinter, die sich mit Rosies Exfreund trifft? Oder Blaires Schwester Cait, deren Ehe nicht zum Besten steht. Hatte ihr  Mann Kirk etwa mehr als nur eine geschäftliche Beziehung zu Rosie? Das Netz scheint sich um Blaire zusammen zu ziehen und eines Nachts, ist sie wieder alleine in dem Haus am Wald. 

Meine Meinung:

Was für eine herbe Enttäuschung! Nach solch großartigen Büchern wie "Schwarz zur Erinnerung" und "Heute Nacht oder nie" hatte ich voller Spannung auf das neue Buch von Carlene Thompson gewartet und wurde bitter enttäuscht. Die Figuren bleiben kalt und leblos und mehr als einmal sind nicht nur die Handlungen der Hauptperson Blaire völlig irrational und nicht nachvollziehbar. Auf mich machte es den Eindruck, als würde die Autorin krampfhaft versuchen so viele zusätzliche Verwicklungen wie möglich einzubauen, ohne eine wirkliche Tief dadurch zu erreichen oder Spannung zu erzeugen. Es ist für mich weder nachvollziehbar, weshalb Blaire all diesen Anfeindungen ausgesetzt ist, noch, weshalb sie sich ihrem alten Freund dem Sheriff gegenüber ausschweigt, selbst als sie ihm vertraut. Durch ihn hätte Blaire die Möglichkeit einige Dinge in ihrem Leben in Ordnung zu bringen, aber was tut sie? Sie schweigt! Nur warum?

Auch sind für mich einige Tatmotive nicht klar ersichtlich. Überhaupt hält der Roman einer näheren Betrachtung bezüglich Logik nicht stand. Der Stil von CT wirkt diesmal sehr abgehackt und teilweise gekünstelt. Es fehlt sowohl die sympathische Heldin, mit der der Leser mitfiebert, wie auch ein gelungener Spannungsbogen, eine geschlossene Handlung und der flüssige, fesselnde Stil, der es einem sonst ermöglicht, in die Erzählung einzutauchen. Kann ich sonst ihre Romane kaum aus der Hand legen und ein dramatisches Ereignis jagt das Nächste, so hab ich mir hier nur gewünscht, dass das Buch entweder vorbei ist oder endlich der Kick kommt. Ich kann nur sagen, ersteres war schneller. Es fällt mir besonders schwer, so eine Besprechung über eine meiner Lieblingsautorinnen zu schreiben, aber ich hoffe, ihr nächstes Buch "Vergiß, wenn du kannst" im Februar wieder besser wird und die Qualität von Carlene Thompsons Thrillern nicht unter dem Erfolgdruck leidet.

Fazit: Eher nicht und nach ihren Highlights besser gar nicht! (Tara)

geht es zum Autorenbericht über Carlene Thompson

Bewertung: *

( * schlecht / ** ganz gut / *** gut / **** spitze)