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Rezension

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Inhalt:

London im Jahre 1955: Georgina Gresham, ihr Bruder Edmund und die gemeinsame Haushälterin Ada, die seit langen Jahren in ihren Diensten steht, werden grausam ermordet, in ihrem gemeinsam bewohnten Haus, aufgefunden. Niemand kann sich erklären, wer der Täter sein könnte, geschweige denn warum. Einziger Anhaltspunkt könnte die Tatsache sein, dass Georgina einst unter Anklage gestanden hat, ihren Ehemann vergiftet zu haben. Sie wurde jedoch freigesprochen, da man ihr das nie beweisen konnte. Aber auch unter Berücksichtigung dieses Ereignisses kann sich niemand die Hinrichtung der drei erklären.

In Rückblenden wird aus dem Leben der drei ermordeten erzählt. Mal aus der Sicht von Ada, die schon im Dienste der Familie stand, als Georgina und Edmund noch klein waren, mal aus Georginas, mal aus Edmunds Perspektive. Bis zurück zu dem Tag, der damals die ganze Familie erschütterte: Der Tag, an dem Georginas und Edmunds dreijähriger Bruder Freddie ermordet aufgefunden wurde... 

Meine Meinung: 

Dieses Buch ist kein Krimi im herkömmlichen Sinne, keine Verbrecherjagd oder ähnliches. Obwohl drei rätselhafte Todesfälle zu Beginn stehen und vermuten lassen würde, dass es in erster Linie darum geht, wer dieses Verbrechen verübt hat. Es ist jedoch vielmehr die Geschichte der Entstehung des Verbrechens die im Mittelpunkt der Erzählung steht. Die Hintergründe, wieso es zu solch einem Verbrechen gekommen ist. Diese Geschichte sieht den Menschen im Mörder und nicht den Mörder im Menschen. Erzählt ist sie in Rückblenden aus der Sicht der drei Ermordeten, die nach und nach das ganze Drama ihres Lebens enthüllen. Allein der Blickwinkel der Erzählung verleiht dem Buch etwas ganz besonders intimes. Man hat Einblicke in eine Zeit, die noch gar nicht so weit zurückliegt und in der das Leben doch noch so ganz anders war. Andere Moralvorstellungen, andere Prinzipien, strengere Regeln und der deutliche Klassenunterschied. All dies ist so selbstverständlich dargestellt, als wäre es auch heute noch in gleicher Weise denkbar. Die Autorin schafft uns einen Zugang zu dem Leben der Figuren, der den Leser verstehen lässt. Die menschliche Seele, Zusammenhänge aus Erlebten und den daraus resultierenden Folgen, also die Gründe für ein solch grausames Verbrechen. Sie lässt uns hinter die Kulissen schauen - und das mit einer Sicherheit, dass man meinen könnte Laura Wilson hätte in ihrem Leben nie etwas anderes getan, als die menschliche Seele mit all ihren Facetten zu durchleuchten und ihre Erkenntnisse in wundervolle Geschichten zu verpacken. Dabei ist dies wirklich ihr Debüt-Roman - hervorragend! Einzige Warnung: Bitte nicht mit der Erwartung lesen, dass es sich hier um einen Krimi handelt. Es ist zwar einer, aber für jemanden, der einen reinen Kriminalroman erwartet, schweift dieser viel zu sehr in andere Bereiche ab! (Petra)

Bewertung: ****

( * schlecht / ** ganz gut / *** gut / **** spitze)

Infos: 312 Seiten, Taschenbuch, Goldmann Verlag, 14,90 DM 

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© 1998 Buecher4um, erstellt am 31.05.2001, letzte Änderung am 13.08.2003, Layout by abrakan