Inhalt:
Es ist Mitte Dezember in Banon, einem 900-Seelen-Ort in der Haute Provence. Die
Trüffelernte ist wie immer um diese Jahreszeit in vollem Gang. Doch irgendetwas
Unheilvolles geht in den Eichenhainen vor sich, darin sind sich Alyre Morelon und seine
geliebte Roseline einig. Die prachtvolle 180 kg Sau, deren guter Riecher ihr im Gegensatz
zu anderen Artgenossen ein langes, glückliches Leben beschert, entwickelt schon bald
außergewöhnlichen Spürsinn, nicht nur bei der Trüffelsuche. Zudem sind einige der
durchreisenden "Hippies", die gewöhnlich in einer Kirchenruine oberhalb Banons
hausen, spurlos verschwunden. Kommissar Laviolette wird aus Digne herübergeschickt, um
das Verschwinden der jungen Ausreißer aus dem Ausland diskret zu untersuchen, denn die
Angehörigen der Vermissten drängen darauf. "Und dazu", sagte sich
Laviolette, "brauchte man einen ganz Unauffälligen, einen der überall
reinpasst, der nach nichts aussieht... Solche Geschichten passieren nur mir. Die anderen
kriegen immer schöne dicke Fälle mit echten Ganoven oder Zuhältern mit
kugeldurchlöcherten Bäuchen. Mir hingegen schanzt man immer Geschichten von Verrückten
zu! Aber ein wenig ist es schon wie im Urlaub, denn Laviolette, der Genießer, findet
alles, was sein Herz begehrt in einer einheimischen Gaststätte: gutes Essen, wärmende
Federbetten und die reizende Wirtin Rosemonde.
Meine Meinung:
Dieser neue Laviolette-Roman ist ein einziger Genuss, vom ersten bis zum letzten Kapitel.
Nicht nur unter kulinarischen Aspekten. Man fragt sich, warum es 24 Jahre gedauert hat,
ihn auf deutsch zu veröffentlichen. Neben dem raffiniert konstruierten Kriminalfall und
den individuell gestalteten Figuren beeindruckt Magnan abermals durch seine bilderreiche
Sprache, die niemals aufgesetzt wirkt. Kein Wort scheint fehl am Platz, selbst
Nebensächlichkeiten werden liebevoll beschrieben. Die Dialoge sind geschliffen und
pointiert und doch nicht gekünstelt. Die winterliche Provence und ihre verschrobenen
Bewohner werden sehr lebendig, ganz ohne den üblichen Touristenkitsch. Bleibt nur noch
eines zu sagen: Ich freue mich auf den nächsten Band. (© Fevvers 2002)
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geht´s zum Autorenbericht über Pierre Magnan
und seinen Kommissar Laviolette!!! |
Bewertung: ****
( * schlecht / ** ganz gut / *** gut
/ **** spitze)
Infos: 224 Seiten, Scherz Verlag, 2002, gebundene Ausgabe, 19,90
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