Inhalt:

Moskau 1994. Elena Poljanskaja führt mit Mann und Tochter ein eher unauffälliges Leben. Sie arbeitet noch nebenher für eine Literaturzeitschrift, ihr Mann, Serjosha, ist im Polizeidienst beschäftigt. Da erreicht sie ein Anruf ihrer Freundin Olga, sie ist völlig aufgelöst und berichtet ihr vom Tod ihres Bruders Mitja, eines Sängers, den sie auch noch gut aus alten Studienzeiten kennt. Von nun ab ist für Lena nichts mehr wie es war. Sie glaubt nicht an die offilielle Selbstmordversion vom Drogentod. Sie fängt an selbst zu ermitteln. Als ihr Mann für einige Tage nach London reisen muss, überstürzen sich die Ereignisse. Erst wird ein Attentat auf sie und ihre Tochter verübt, dann erreicht sie ein Hilferuf von Mitjas Frau. Kurze Zeit später ist auch diese tot. Lena ist in das Fadenkreuz des künstlerisch-industrielles Komplexes geraten und die Spuren führen weit zurück in die Vergangenheit, als sie mit Olga und Mitja "auf Dienstreise" in der Taiga weilte... 

Meine Meinung:

Polina Datchkowa hat am Gorkiinstitut studiert und arbeitete lange Zeit als Ressortleiterin einer Literaturzeitschrift. Am Parlament, der DUMA, war sie als Simultandolmetscherin beschäftigt, auch ist sie Übersetzerin englischer Literatur. Die Frau aus Moskau weiss sich auszudrücken, spricht eine einfache aber prägnante Sprache und hangelt sich nah am Plot entlangt. Das macht Spass, auch wenn man bald ahnt, wer dahinter steckt. Alles wird aus der Sicht von Jelena, der Hauptprotagonistin beschrieben, es gibt auch Einblicke in die russische Polizeiarbeit, in den Moskauer Alltag. Richtig gut wird es dann, als es nach Sibirien geht, die Berichte aus dem Straflager lesen sich sehr autobiografisch,-da hat das Buch seine stärksten Momente. Es ist durchaus zu empfehlen, es ist mir aber zu "straight", zu glatt, zu wenige Wendungen, keine echten Überraschungen.Ein Krimi der alten Schule, ohne Blutbäder oder ekelhafte Übertreibungen. Das Leben in Moskau ist hart genug. (Beck)

Bewertung: ***

( * schlecht / ** ganz gut / *** gut / **** spitze)