Inhalt:
Magdalena Yoders Weg führt sie
aus ihrem ländlichen Gasthaus, dem PennDutch Inn, auf den Hof
ihres entfernten Cousins Yost Yoder, denn dieser hat auf höchst
schockierende Weise sein Leben verloren: Er wurde nackt in einem
Milchtank gefunden - eine ziemlich unappetitliche Todesart. Dabei
weiß Magdalena ganz genau, daß die Männer der Amish People nie
in Milch schwimmen gehen - schon gar nicht mitten im Februar. Also
ein klarer Fall von Mord, und Magdalena macht sich auch gleich auf
die Suche nach dem Täter. Dabei stößt sie auf einige merkwürdige
Unfälle in der letzten Zeit. Doch was steckt dahinter,
Besessenheit wie alle glauben? Magdalena glaubt, daß die Lösung
in dem Schweizer Käse steckt, für den die Gegend so bekannt ist.
Leider verliert sie bei all ihren neuen Verwandtschaft und der
Sorge um ihre ausgeflippte Schwester aus den Augen, wem sie noch
trauen kann.
Meine Meinung:
Herrlich köstlich! Für mich ein
wahres Feuerwerk.
Die Ironie und der Sarkasmus, mit dem Magdalena ihre Umwelt und
sich selbst kritisiert ist genau mein Fall. Ich habe mich so amüsiert
über ihre Erklärungen zu den Unterschieden bei Amsih und
Mennoiten. Göttlich, wie sich die Hauptfigur mit ihrer überdrehten
Schwester herum schlägt und im selben Augenblick jede
Selbstsicherheit verliert, wenn es um ihren geliebten Aaron geht.
Ein Wortfeuerwerk jagt das
andere, jede Spitze ist ironischer, teilweise auch gemeiner als
die vorhergehende. Die Handlung müßte dabei eigentlich fast
keine Rolle mehr spielen. Doch auch sie ist durchdacht, amüsant
und spannend. Zwar hat der aufmerksame Leser schon eher eine Idee,
wer hinter den Verbrechen steckt, aber das erhöht vielmehr die
Spannung, da man Magdalena (die ich schnell ins Herz geschlossen
habe) helfend unter die Arme greifen möchte.
Ein zusätzliches Schmankerl,
sind die Amish-Rezepte, die in die Handlung mit eingebaut sind.
Wenn man etwas ankreiden möchte,
dann vielleicht, daß das Werk bisweilen etwas überladen wirkt.
Man kann die Feinheiten und den Humor, den Tamar Myers besitzt
nicht mehr richtig würdigen. Hier hätte ich mir etwas mehr Ausführlichkeit
und Spannungsaufbau gewünscht.
Ich werde mich auch nach den
beiden ersten Romanen der Serie umsehen. Schade, daß die zweite
Serie der Autorin über eine Antiquitätenhändlerin noch nicht in
deutsch erschienen ist. Für mich mal wieder volle Punktzahl, da
ich viel gelacht habe, die Krimihandlung interessant und die
Charaktere liebeswert waren. Bestimmt keine hochtrabende Literatur
oder Classic-Crime, aber wundervoll leicht für zwischendurch.
Fazit: Wer Ironie und Sarkasmus
auch in Krimis zu schätzen weiß, ist hier gut bedient. (Tara)
Bewertung: ****
( * schlecht / ** ganz gut / *** gut
/ **** spitze)
Infos: TB; Knaur Verlag; 293
Seiten; 6,50 EUR
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