Inhalt:
Nat Everclast, ein drogensüchtiger
doch begnadeter und erfolgreicher Poet und Rocksänger wird
hinterrücks erschossen - Neid? Der Lebenskünstler und
Transvestit Dudney van Dune kommt bei einem Wohnhausbrand in
Everclasts Anwesen ums Leben - Hass? Aschmeday Emanuel, der dreijährige
Sohn des ermordeten Nat Everclast wird vor den Augen seiner
drogensüchtigen Mutter Lilian Bluecloud entführt - Mitleid? Wie
hängen diese Verbrechen zusammen, welche Bedeutung haben
Drohbriefe mit alttestamentarischem Inhalt?
17 Jahre später: Ben Kalundborg und seine Freundin Kim kommen
hinter das Geheimnis, dass er nicht der Sohn von Magdalena und
Ullrick, sondern der entführte Aschmeday, Sprössling des getöteten
Rocksängers ist. Er beschließt seine inzwischen in Schottland
auf einem Hausboot lebende leibliche Mutter zu besuchen. Nach und
nach taucht er in das mystische Leben das seine leiblichen Eltern
führten ein. Ein Leben inmitten magischer Riten, Musik und
Ruinen, aber auch voller Liebe, Leidenschaft und Melancholie.
Immer neue Fragen auf die es keine Antworten zu geben scheint
ziehen Ben in ihren Bann.
Entsetzt stellen er und seine Mutter fest dass der Täter von
damals immer noch sein Unwesen treibt. Kim kommt in Ben´s
Abwesenheit unwissentlich hinter das Geheimnis und schwebt in höchster
Lebensgefahr ...
Meine Meinung:
Soviel vorab: Dies ist keine
"leichte" Geschichte zur Entspannung oder gar eine
leichte Strandlektüre! Im Gegenteil, man muss sich beim Lesen
richtiggehend "hineingraben" um die stark springenden,
scheinbar zusammenhanglosen Kapitel, zumindest in der ersten Hälfte
des Buches zu- bzw. einordnen zu können.
Sowohl die etwas ungewöhnlich anmutende Namensgebung nicht nur
der Protagonisten des Romans als auch die Vielzahl von äußerst
ausgefallenen Fremdwörtern behindern den Lesefluss teilweise
massiv. Der Hang zum Okkultismus, überaus hypothetischen
Meinungen sowie das Verharmlosen aller Arten von Drogen lassen
diesen Band zumindest anfangs in einem äußerst zweifelhaftem
Licht erscheinen.
Die häufigen Wechsel der Erzählebenen,
das überzogene Verwenden von Metaphern sowie die ständig
wechselnden Ich-Erzähler und Erzählzeiten innerhalb einzelner
Buchabschnitte verleiten zumindest in der ersten Hälfte des
Bandes immer wieder zum Zurückblättern um den hart "erkämpften"
Faden nicht zu verlieren.
Doch in der zweiten Hälfte "dreht" sich der Roman
schlagartig:
Die Autorin läuft in ihrem Erstlingsroman zur Höchstform auf!
Die einzelnen, teils unverständlichen, ja wirren Kapitel ergeben
wie Mosaiksteinchen als Gesamtwerk einen phantastischen
Kriminalroman voller Dramatik. Bis zur letzten Seite spannt sie
den Leser auf die Folter, die stetig ansteigende Spannung gelangt
zum Siedepunkt!
Fazit: Ein etwas zu lang geratener, zur Kompliziertheit neigender,
partiell sehr ausschweifender aber äußerst spannend werdender
Kriminalroman vor okkultem Hintergrund. Eine echte
Herausforderung. (Wolfgang Gonsch)
|
gibt es noch
mehr Tipps zu Büchern mit musikalischem Hintergrund! |
Bewertung: **/***
( * schlecht / ** ganz gut / *** gut
/ **** spitze)
Infos:
Mauer-Verl., 2001. - 306 Seiten, ISBN 3-935121-35-0
|