Inhalt:
Nachdem die Information verarbeitet ist, dass ihr Mann Richard mit der Sekretärin ein
Verhältnis hat, beginnt Melissa ein neues Leben. Die Ehe-Fassade bleibt erhalten, jedoch
verläuft der Umzug nach Hamburg, der sowieso geplant war, wesentlich mehr nach ihren
eigenen Wünschen als nach denen Richards, was dieser in seiner Egozentrik kaum bemerkt.
Bei der Suche nach einer neuen Wohnung fällt Melissas Wahl auf eine leicht
vernachlässigte Hamburger Kaufmannsvilla mit Gartenhaus und Park. Einziger
offensichtlicher Haken: Das Gartenhaus wird von Alexander Burg, einem Maler bewohnt, der
nicht bereit ist auszuziehen. Er ist zudem besonders charmant, unverschämt und
gutaussehend. Die erotische Anziehungskraft zwischen ihm und Melissa bestimmt den Fortgang
der Geschichte, während Melissas Alltag vordergründig mit dem Einrichten der Wohnung und
der Unterstützung von Richards Karriere beschäftigt ist und für dessen Zwecke zu
funktionieren hat.
Melissa lernt in Hamburg Menschen nach ihrem Geschmack kennen, schafft sich einen Namen
als Fotografin, lernt die im Haus lebenden Geister Julius und Anabelle kennen und
schätzen und vor allem beginnt sie nach Jahren der Vorsicht und Rücksichtnahme endlich
selbst zu leben.
Meine Meinung:
Dieser amüsante Roman war mein erster eindeutig erotischer (in Buchform), und bestimmt
nicht mein letzter. Durch die Mischung von aktuellem Leben und historischen Einsprengseln
wurde gleich ein Sog erzeugt das Buch weiter und weiter lesen zu wollen. Alle positiven
Charaktere sind begreifbar aber nicht simpel gezeichnet, bis auf den Obermacho Richard,
der auch nicht mehr oder bessere Beachtung verdient hat.
Die beiden schönen Hauptakteure Alexander und Melissa werden eindeutig positiv und
warmherzig geschildert. Die Hamburger Umgebung und das Haus mit dem Park laden so richtig
zum Verweilen ein und was die Beiden (und auch andere Akteure) miteinander anstellen, wird
sehr deutlich, aber niemals plump, dargestellt.
Der sympathische Geist Julius und der kurze Einblick in sein historisches Schicksal,
sein Beschützerinstinkt für Melissa und seine erotischen Taten runden das Bild ab,
obwohl mich einzig seine Existenz etwas verwirrt hat.
Auch die Nebenakteure sind vorstellbar und sind genau so ins Bild gerückt, dass die
Neugier geweckt wurde. Besonders von Natascha hätte ich gerne mehr erfahren.
Insgesamt hat Elaine Winter mit ihrem Erstlingswerk einen schönen überaus erotischen
Roman geschrieben, der zum Träumen einlädt und auf Folgewerke hoffen lässt. (Binchen
im Dezember 2002)
Meine Meinung:
"Die Nacht hat zärtliche Hände" ist der erste Roman in einer neuen Edition die
sich Plaisirs d'Amour nennt. Zwar wird der Roman als erotischer Liebesroman bezeichnet,
jedoch mit eindeutiger Tendenz zum erotischen Roman . Der deutschen Autorin ist es
einfach toll gelungen, eine interessante Geschichte mit viel Erotik zu spicken. Kurzweile
Unterhaltung für Fans von erotischen Romanen! Die Autorin braucht sich auch nicht hinter
ihren englischen und amerikanischen Kolleginnen zu verstecken! (Isolde
von "Die romantische Bücherecke"
und "www.momentsclub.de" )
Bewertung: **** (Binchen)
Bewertung: **** (Isolde)
( * schlecht / ** ganz gut / *** gut
/ **** spitze)
Infos: Plaisirs d'Amour, Konkursbuchverlag, 2002, ISBN 3-88769-640-9, 383
Seiten, Erotischer Liebesroman, 14,90
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