Inhalt:
Ein
Alptraum sucht die junge Lucy Lowell immer wieder heim, ohne dass
sie die Gründe für diese Visionen kennt, in der es um ihren
Vater und ein Verbrechen zu gehen scheint. Wurde Lucy als
Kleinkind etwas Zeuge, wie ihr Vater Morris B. Lowell, ein
extrovertierter Künstler, und seine undurchsichtigen Freunde eine
junge Frau bei den ausschweifenden Partys in der Künstlerkommune
Sanktum ermordeten? Als Lucy sich unter Hypnose bei Alex Delaware
an immer mehr Einzelheiten erinnert, wird dieser neugierig und
beginnt zusammen mit seinem Freund Milo nachzuforschen, was sich
wirklich vor 20 Jahren in der Kolonie ereignet hat. Sie stoßen
auf vermisste Mädchen, einen verkrüppelten und zügellosen
Vater, dessen ehemalige Freunde und seine drei Protegés, darunter
ein ehemaliger Mörder. Aber wo laufen die Fäden zusammen? Alex
Delaware gibt nicht auf und stellt bald zu viele unangenehme
Fragen. Zeugen verschwinden, weitere Tode tauchen auf, Lucy und er
werden bedroht und noch immer fehlt der entscheidende Hinweis. Nur
eine Konfrontation Lucys mit ihrem Vater und dem Ort ihrer Alträume
scheinen die Mauer des Vergessens zerstören zu können.
Meine Meinung:
Die Alex-Delaware
Reihe gehört eindeutig zu meinen Lieblingsthrillern. Bei diesem
Band weicht Kellerman jedoch von seiner gewohnten Art ab. Zwar ist
Delaware wieder einmal übereifrig, wagt sich oft zu weit vor und
scheint die Gefahr nicht zu bemerken, bis sie ihn fast überfährt,
aber dieses Buch ist leiser. Es liegt nicht an fehlender Spannung,
eher ist es das schwierige Schicksal zweier junger Frauen, die
einfach zur falschen Zeit am falschen Ort waren, das den Leser
hier berührt. Es scheint, als ginge es weniger um das wer und
warum als darum, wie nur die Gewissheit bzw. Wahrheit auch ein
schweres Schicksal erträglich machen kann. Vielleicht
interpretiere ich zuviel in diesen Roman und viele sehen ihn nur
als weiteren guten Kellerman Thriller. Ich hatte aber das Gefühl,
dass dieser Roman sich von den anderen unterscheidet. Er ging mir
mehr unter die Haut, hat in mir oft Mitleid mit einigen
Hauptcharakteren erregt und die psychologischen Komponenten drängen
die Person Dr. Alex Delaware in den Hintergrund. Er ist hier mehr
Mittel zum Zweck, wirkt wie das ausführende Organ für die
Menschen, die nicht den Mut aufbringen selbst zu handeln.
Insgesamt betrachtet ist die Geschichte, egal ob nun tiefgründiger
oder "nur" als Thrillerunterhaltung betrachtet, für
mich eher ein Highlight der Delaware Serie. Wer allerdings gerne
lange im Unklaren bleibt und miträt, empfehle ich den Band
"Säure" oder "Böse Liebe". (Tara)
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geht
es zum Bericht über Jonathan Kellerman und seinen Helden Alex Delaware! |
Bewertung: ***
( * schlecht / ** ganz gut / *** gut
/ **** spitze)
Infos:
Bechtermünz Verlag,
349 Seiten, ca. 10,-DM
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