Inhalt:

Ein Mord erschüttert Norwegen: Eine beliebte Talkmasterin wird tot daheim aufgefunden, mit abgeschnittener Zunge. Doch sie soll nicht das einzige Opfer bleiben. Schon kurze Zeit später wird Vibeke Heinerback ermordet, die Vorsitzende einer rechtspopulistischen Partei. Die Unsicherheit bei den Norwegern wächst, genauso wie die Ratlosigkeit bei der Polizei. Wer könnte es auf die Prominenten abgesehen haben?

Meine Meinung:

Dieses Buch zieht den Leser mitten hinein in die Geschichte. In eine Atmosphäre, mit der Anne Holt sehr gekonnt spielt. Mal stecken die Seiten voller Spannung und fesselnder Fragen. Mal voller Liebe, Harmonie und Entspannung. Dieses Wechselspiel hält den Krimi angenehm lebendig. Darüber hinaus entwickelt die Autorin einen tief greifenden Gedanken. Sie geht der Frage nach, wie weit wir in unserer gesättigten und wohlhabenden Gesellschaft bereit sind zu gehen, um die menschlichen Grenzen kennen zu lernen. Immerhin sieht die Mörderin ihre Taten nicht als Verbrechen, sondern als Extremsport, in dem es darum geht, Menschen in einer Perfektion zu töten, um im „Spiel“ mit der Kriminalpolizei immer die Nase vorn zu haben. Material also, das zum Nachdenken anregt und das Werk von einfachen Polizei-sucht-Täter-und-findet-ihn-Krimis unterscheidet. Der einzige Haken: Auf den knapp 400 Seiten tummeln sich über 20 Tippfehler. Das trübt die Lesefreude deutlich. Auf Anfrage erklärt Piper, der herausgebende Verlag: „Wir bemühen uns in der Regel, gute Korrektoren mit den jeweiligen Titeln zu beschäftigen, was aber leider nicht immer von Erfolg gekrönt ist.“ Der Verlag hat aber zugesagt, die Fehler in der nächsten Auflage zu korrigieren. (Andreas Neubrech)

Bewertung: ***

( * schlecht / ** ganz gut / *** gut / **** spitze)