Inhalt:
Der Name Waris
bedeutet „Wüstenblume". Waris wächst in der Wüste
Somalias auf und wurde schon von klein auf an das harte Leben
einer Frau in einem Nomadenstamm gewöhnt. Als ihr Vater sie mit
einem Greis verheiraten will, flieht sie in die Wüste mit all
ihren Gefahren. Nach einigen schönen aber auch unschönen
Stationen ihrer Flucht, findet sie einen Hafen in New York und
startet eine erfolgreiche Modelkarriere, sie bekommt einen Sohn.
Sie lernt das neue Leben zu leben, mit allen Problemen zurecht zu
kommen, wie zum Beispiel ihrer Beschneidung. Dieses Ritual ist
eine der Ursachen, gegen einige Glaubenspunkte ihres Volkes zu kämpfen.
Waris überlässt
ihren geliebten Sohn Aleeke der Frau ihres Bruders Mohammed,
welcher in Amsterdam lebt und beide reisen für ein paar Tage
zusammen nach Somalia. Nach 20 Jahren kehrt sie trotz der kriegsähnlichen
Zustände in ihre Heimat zurück. Beide schrecken nicht vor den
Warnungen aller zurück, dass es zu gefährlich sei. Ihre
Sehnsucht nach ihren Wurzeln und Kindheitserlebnissen ist einfach
stärker. Sie begibt sich auf eine schwere und abenteuerliche
Reise, nach der sie sich jedoch voller Zufriedenheit und Glück in
den willkommenen Armen ihrer Familie wieder findet.
Meine
Meinung:
Die Autorin Waris
Dirie schildert das „neu entdeckte" Leben inmitten ihres
Ursprungs mit liebevollen und sehr realistischen Details. Sie
weist auf Probleme hin, wie die Beschneidung der Mädchen, was als
Genitalverstümmelung verurteilt und bekämpft wird.
Die ungleiche und
unwürdige Behandlung der Frau, welche ihre Ursachen im
muslimischen Glauben hat, spielt bei den Erzählungen eine
vorrangige Rolle. Die Notwendigkeit des Aufklärungsgedanken wird
sehr deutlich:
„Was das Land
niederdrückt, ist diese ignorante Buschmentalität".
Natürlich hat es
Waris mit ihrer aufstrebenden, selbstbewussten und modernen Art
nicht leicht, ihrer Familie ihre Ansichten nahe zu bringen.
Der Leser erfährt
von der landestypischen Kultur, von den unzureichenden Bedingungen
in der medizinischen Versorgung und Infrastruktur, von
Analphabetismus und mangelnder Schulbildung, von Stammesfehden,
vom Missbrauch der sog. „khat"-Droge, von den politischen
Umständen sowie von der Schönheit der Wüste mit ihren
beeindruckenden Naturschönheiten.
Auf Waris’
Heimreise wird klar, wie sehr sie ihre Heimat und ihre Wurzeln
achtet und liebt. Es ist sicher, dass sie noch viel bewirken wird,
um ihrem Volk zu helfen.
Das Buch ist ein
Meisterwerk und in der heutigen Zeit nicht wegzudenken, um unserer
Wohlstandsgesellschaft in den Sinn zu rufen, dass es der anderen
Seite der Erde nicht so gut geht und dass diese mit Problemen kämpfen,
die für uns nicht mehr vorstellbar sind.
„Der Mann mag
der Kopf des Hauses sein, das Herz aber ist die Frau" (somalische
Redensart)
(Sindy)
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geht´s zum
Autorenbericht über Waris Dirie und ihr Leben! Mit
wichtigen Links, etc.. Aber tut Euch einen Gefallen: Erst
anschauen, wenn ihr es gelesen oder gehört habt, es wird
viel über den Inhalt des Buches verraten, da sich das
Buch ja um ihr Leben handelt. |
Bewertung: ****
( * schlecht / ** ganz gut / *** gut
/ **** spitze)
Infos: Gebunden, 287 Seiten;
Blanvalet; 21,90 €
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