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Rezension

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Inhalt:

Mario Carozzi, ein junger Archäologe ist nach Aufenthalten in Mexiko und Ephesos als Kustos im Heimatmuseum des kleinen Ortes Schattenbach gelandet .

Dort gibt es außer vielen Kuriosa, die wenig wertvoll sind, jedoch auch die Madonna mit den sechs Fingern. Diese ist sowohl berühmt, als auch wertvoll und deshalb ist es für das ganze Dorf ein Schock, als sie eines Tages verschwunden ist.

Carozzi gelingt es nicht, die Madonna schnell wieder herbeizuschaffen, dafür findet er jedoch einen blutigen Finger und eine seltsame Zeichnung.

Damit nicht genug. Wenig später wird die junge Asylantin Margita mit einem Rosenkranz im Chorgestühl der Kirche gefunden - tot. 

Meine Meinung:

Ein Kriminalroman der sowohl spannend als auch amüsant ist. Man muss einfach lachen wenn man mit den diversen Kuriosa des Heimatmuseums bekannt gemacht wird. Da wären zum Beispiel die „Schluckbildchen". Briefmarkengroße Pergamentfetzen mit frommen Sprüchen oder einem Heiligenbild. Auf die Zunge gelegt und herunter damit und schon hat man den Segen im Bauch.

Weiterhin zu bewundern sind: Ein mit kleinen Hufeisen besetztes Osterei, ein Bierkrug, der sich auf vier Beinen vorwärts bewegt, ein „Kaffeehäferl" mit Bartbremse, ein Spazierstock mit eingebauter Minikegelbahn oder ein Rosenkranz aus Wäscheklammern. Ein voller Erfolg ist es immer, wenn Carozzi bei seinen Führungen erläutert wie man eine Drud fängt. Eine Drud - ein böser Geist, zu dessen Lieblingsbeschäftigungen es gehört ,sich nächtens ahnungslosen Menschen auf die Brust zu hocken und ihm so Alpträume zu bescheren, fängt man nur auf eine Art. Man hängt ein Drudenmesser mittels Bindfaden an die Decke über dem Bett. Genau über sein Brustbein. Wenn die böse Drud nun kommt, die außer böse, Gott sei Dank auch noch dumm ist, wird sie von dem Drudenmesser zur Strecke gebracht.

Das mag als Beispiel genügen, um zu zeigen, das Wagner es glänzend versteht mit schwarzem Humor und nadelspitzer Zunge amüsant zu erzählen. Auch die Charaktere des Dorfes - der schlitzohrig-indolente Bürgermeister, der fundamentalistisch-doppelmoralische Pfarrer, der obrigkeitshörige Inspektor und die allgemeine Ausländerfeindlichkeit sind realitätsnah und kurzweilig beschrieben.

„Schattenbach" ist ein Buch, das man guten Gewissens weiterempfehlen kann. (Mariposa)

Bewertung: ***

( * schlecht / ** ganz gut / *** gut / **** spitze)

Infos: 287 Seiten, Originaltitel: Schattenbach, Erstausgabe:2002 by Kremair & Scheriau, Wien, ISBN Nr.:3-218-00698-8 

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© 1998 Buecher4um, erstellt am 31.10.2002, letzte Änderung am 14.05.2003, Layout by abrakan