Inhalt:
Gerhard Selb, 68, ist
Privatdetektiv – und hat eine Vergangenheit als
Nazistaatsanwalt.
Telefonisch erhält er den
Auftrag, nach der Studentin Leonore Salger zu suchen. In der
Psychiatrischen Anstalt wird er fündig –und erhält die
Auskunft, Leo wäre vor ein paar Tagen aus dem Fenster gestürzt
– tot. Ein Unfall, der allerdings nur dem behandelnden Arzt
bekannt zu sein scheint. Außerdem stellt Selb fest, daß die
Person, die ihn mit der Suche beauftragt hatte, nicht, wie
angegeben, der Vater war. Und daß Leo polizeilich gesucht wird
wegen eines Terroranschlags – das BKA steht plötzlich auch vor
seiner Tür.
Das BKA stand auch vor der Tür
Dr. Wendts, der Leo in der Klinik untergebracht hatte – und nun
ist er tot, ermordet. Während das BKA Leo per Fernsehfahndung
sucht, bringt Selb sie – entgegen aller Berufsehre – ins
sichere Ausland.
Aufgestachelt durch einen
Reporter, entdeckt Selb, daß der Anschlag, dessen Leo beschuldigt
wird, an ganz anderer Stelle als angegeben stattgefunden hat –
Vertuschung höchsten Grades, denn das Giftgaslager dürfte
offiziell gar nicht existieren.
Selb gerät selbst ins Gefängnis,
kann sich und Leo aber rausmogeln – und der Polizei zumindest
dazu verhelfen, die Hauptschuldigen zu verurteilen.
Meine Meinung:
Das Buch hinterläßt sehr zwiespältige
Gefühle.
Schon die Figur Selbs – er war
Nazistaatsanwalt, und zu dieser Zeit überzeugt davon, das
richtige zu tun. Und in diesem Fall biegt er auch das Gesetz, um
selber freizukommen, um Leo vor der Anklage zu bewahren. Er weiß,
daß er gegen das Gesetz verstößt, und ist trotzdem der Meinung,
nicht falsch zu handeln.
Dieser Zwiespalt findet sich in
all seinen Figuren, die gerade deshalb wohl so stark im Gedächtnis
verankert bleiben.
Ein sehr eindrucksvolles Buch,
das weit über einen Kriminalroman hinausgeht. (Daniela)
Bewertung: ****
( * schlecht / ** ganz gut / *** gut
/ **** spitze)
Infos: Taschenbuch,
Diogenes-Verlag, 296 Seiten, ISBN: 3-257-22706-X
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