Bisher ist das Leben von Katja
schnurgerade und einfach verlaufen, doch plötzlich ist das
Weltbild ins Wanken geraten, sie muss neu anfangen: Partner weg,
Wohnung weg, Job weg.
Auf diesem Weg gelangt sie an ein
Haus, eine ungewöhnliche Wohngemeinschaft mit drei Generationen
und an Kontakte, die sie so gar nicht gewollt hat. Katja, ein
Managertyp von Mann mit Kind und eine ältere Lady leben und
streiten nun zusammen in einem Haus.
Jedes WG-Mitglied hat auch sein Päckchen
zu tragen, zusammenraufen ist angesagt, und die Älteste,
Margarethe, hält letztendlich mit Lebensweisheit und Kochkunst
alle zusammen.
Meine Meinung:
Zuerst dachte ich, dass Ganze sei
ein wenig zu einfach gestrickt. Schließlich gelingt Katja ja sehr
viel und so richtig gebeutelt, wie sie angeblich sein soll, wirkt
sie nicht, eher egoistisch.
Aber durch Margarethe rettet
Susanne Kornbichler das Buch, die Kommunikation, die Veränderung,
die die 'alte' Margarethe bewirkt, bringt den Touch herein, den
ich mir für mein eigenes Leben wünsche.
Margarethe ist zwar leicht überzeichnet,
aber ich meine nicht allzu stark, da ich durch meine 80-jährige
Tante das Gefühl habe, dass es solche Frauen geben könnte.
Ungewöhnliche Beziehungen und
Lebensformen in die Praxis umzusetzen. Eine gelungene Alternative
zum Altenheim, eine Wiederentdeckung der Großfamilie in WG-Form
und mit viel Toleranz und Spaß. Auch wenn es eine geschönte
Vorstellung ist, denn so nett wird das Zusammenraufen wohl eher
nicht abgehen. In einer solchen Wahlfamilie zu leben fände ich
schon schön (und ich würde gerne den Kochpart übernehmen *g*)
Sprache und Stil sind, wie bei
Klaras Haus, leicht und locker, so dass sich das Buch für ein schönes
kleines Lesewochenende eignet, jedoch nicht ganz an Klaras Haus
heranreicht. Gespannt warte ich trotzdem schon auf die nächste
Kornbichler-Erscheinung. (Binchen im August 2002)