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Rezension

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Inhalt:

Der dritte Band der Serie um die Begine Almut und Pater Ivo – und um Köln. 

Köln, Ende 1376, am Weihnachtsabend in der Christmette, wird in Groß Sankt Martin, genau zur rechten Zeit … ‚Ihr werdet finden, ein Kind …’ ein Säugling gefunden. Pater Ivo übergibt es noch in der Nacht den Beginen, denn weder den Brüdern noch den Nonnen des Klosters traut Ivo genügend Kenntnisse im Umgang mit Säuglingen zu. 

Bald ist geklärt, wer das Kindchen mit dem Satanskuss im Gesicht ist, aber das ist nicht das einzige Rätsel, das gelöst werden muss, denn im Kloster wird eine kopflose Leiche gefunden, in den Windeln des Kindes findet sich ein verräterisches Pergament und im Kloster steigt ein unbekannter Büßer ab. Almut und Pater Ivo ermitteln, zwar im Streit, aber doch in gemeinsamer Sache.

Meine Meinung:

Das Interesse für Beginen hatte Petra Schier mit ihrem ‚Tod im Beginenhaus’ geweckt. Eine Lesung von Frau Schacht in der Bibliothek von Leichlingen machte kurz darauf Lust auf ‚Die Sünde aber gebiert den Tod’. Die Stellen, die Frau Schacht aus diesem Buch wählte, waren die idealen Appetizer, um dieses Buch zu lesen, obwohl ich die beiden Vorgänger der Reihe noch nicht kenne. 

Vielleicht nimmt man zwar so einiges vorweg, was in der Beziehung oder im Streit, zwischen Pater  Ivo und Frau Almut passiert, aber es war auch so ein fröhliches Leseerlebnis, trotz der Toten. Frau Schacht versteht es die langweiligen Details der politischen Lage der Kölner kompakt genug darzustellen, dass genug Raum für die aktuellen Probleme der ärmeren Bevölkerung bleibt. Das Leben in Köln wird greifbar. Der Päckelchesträger Pitter, der Apotheker und seine Helferin, die Beginen und die Katzen. Ein paar Bürger, die besseren Kreisen angehören, sind natürlich auch dabei. Die beiden Hauptfiguren zanken sich ganz prächtig, auch wenn sie eigentlich füreinander bestimmt sind, ist es wunderbar ihren witzigen Wortgefechten zu lauschen. Das mit der Bestimmung, merkt der Leser, aber die Beiden  werden es hoffentlich in einem der nächsten Bände feststellen, so es sie geben wird. Frau Schacht versprach auf der Lesung noch mindestens einen Roman um die Zwei.  

Aber nicht nur die Hauptfiguren sind es, die das Buch spannend machen. Die vielen Nebenfiguren sind ebenso wichtig und ebenso gut gezeichnet,  allen voran die zweite Heldin des Buches: Franziska, die Aushilfsköchin. Aber auch Pitter, Teufelchen die Küchenkatze, Meister Krudener und die Trine, Gertrud, Martha, … - hach – eigentlich ist niemand blass geblieben. Durch die häufige Erwähnung von Katzen soll jedoch nicht auf einen Katzenkrimi hingewiesen werden. Nebensätze, sind es, die auf die Tiere hinweisen, die sind jedoch so selbstverständlich gesetzt, wie es nur demjenigen gelingt, der selbst eine Katze im Haushalt hat.

Der Ton des Buches ist wunderbar anders als in vielen anderen historischen Romanen. Süffisanter Humor, zeichnet das Buch aus, das ist jedoch auch das, was einige Kritiker ihren Büchern als anachronistisch vorwerfen (so Frau Schacht bei der Lesung). Damals gab es keinen Humor? Wer’s glaubt. Mir ist’s egal – einmal kann ich es nicht glauben, dass insbesondere Frauen keinen Humor hatten – wie hätten sie die harte Arbeit sonst ertragen sollen? Und andererseits war das Buch deshalb so gut zu lesen, es machte einfach Freude dem nächsten verbalen Schlagabtausch entgegen zu fiebern, …. und die Szene im Kerker …– genauso stelle man sich eine Frau vor, deren Mercurio in Gemini steht, wie der Astrologe und Apotheker der Begine vorher einmal erklärt hatte. 

Dieses Buch ist ein dritter Teil, der einen verlockt schnellstens die anderen beiden Teile kennen zu lernen  - und das Warten auf den Vierten ganz schön sauer macht. (Binchen, April 2006)

Bewertung: ****

( * schlecht / ** ganz gut / *** gut / **** spitze)

Infos: ca. 380 Seiten, gebunden, Blanvalet - August 2005, 16,90 Euro

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© 1998 Buecher4um, erstellt am 17.04.2006, letzte Änderung am 25.06.2006, Layout by abrakan