Inhalt:
Vier Frauen, so
heißt die Ausstellung, die Randall Hollis gerade organisiert. Der
gutaussehende Frauenheld ist ein erfolgreicher und kenntnisreicher
Kunsthändler. Allerdings ist er so ungeschickt, gleichzeitig mit
drei Frauen eine Liebesbeziehung zu führen.
Da ist zum
einen seine langjährige Freundin und Malerin Medora, der bekannt
ist, dass er verschiedenste Beziehungen neben der zu ihr pflegt
und ihm deshalb am Valentinstag den Laufpass gibt, obwohl er sie
auf dem Kunstmarkt betreut und sie sich der Liebe, die sie ihm
entgegen bringt, bewusst ist.
Ana ist eine
wohlhabende Witwe mit einem erwachsenen Sohn. Beim Aufbau ihrer
eigenen Kunstsammlung ist sie auf Randall gestoßen. Und er hilft
ihr nun, ihre Vergangenheit zu vergessen. Der zärtliche Liebhaber
beweist ihr, dass nicht alle Männer grausam sind. Auch der Tod
ihrer Freundin ist in ihrer Gedankenwelt durch seine Existenz
etwas verdrängt worden.
Taylor ist eine
Studentin, die nur allzu gerne auch im Kunstgeschäft Fuß fassen
möchte. Randall gibt ihr die Chance zu beweisen, was sie kann. Er
zehrt von ihrem Selbstbewusstsein und ihrer Jugend, sie nutzt
seine Position aus.
Die
Verstrickung mit diesen drei unabhängigen schwarzen Frauen stürzt
Randall in die Krise. Denn als diese erkennen, wie übel er ihnen
mitgespielt hat, fällt Randall in ein Kummerloch, aus dem er erst
hervorkommt, als er zu erkennen beginnt, was warum in seinem Leben
schief gelaufen ist. Aber auch für den Weiberhelden gibt es
Hoffnung. Frau Nummer Vier tritt in sein Leben.
Meine
Meinung:
Der erste
Liebesroman von Valerie Wilson Wesley. Der Schöpferin der
schwarzen Privatdetektivin Tamara Hayle.
Medora steht in
ihrem Atelier und ich stand neben ihr, habe mit ihr den Roman
durchlebt, genau wie mit allen anderen Figuren. Valerie Wilson
Wesley schreibt anrührend und lebensnah. Die Figuren sind
vorstellbar und haben Charme und Tiefgang. Kein erhobener
Zeigefinger ist zu entdecken, sie schildert nur das Leben wie es
ist, ohne Wertung. Dass es dabei schwarze Frauen sind, die sie
beschreibt, wie in ihren Kriminalromanen, ist zwar interessant,
aber es ist kein Hauptthema des Buches.
Wir lernen die
Hauptfiguren kennen und alles was sie geprägt hat. Was hat die
Menschen zu dem gemacht, wie sie sich jetzt darstellen? Das ist
die zentrale Frage. Medora und ihr berühmter Vater, Ana und ihre
beiden verflossenen Männer und die lebenslustige Freundin, die
sie verloren hat, ihr Sohn auf der Suche nach einem Platz in der
Welt, Taylor im Konflikt mit dem Vater, der die Familie verlassen
hat und natürlich Randall, der seiner Mutter nicht entkommen
kann.
Liebevoll
entwirft die Autorin verschiedenste Beziehungsgeflechte oder
Familienverbände, die auch so existieren können. Wer lebt
heute in Amerika ( oder auch hier?) noch in einer 'normalen'
Familie? Die Ansiedlung im Künstlerbereich gibt der Geschichte
allerdings noch mehr Freiheiten um nicht unrealistisch zu werden. Einzig
Taylor entzieht sich meinem Vorstellungsvermögen, vielleicht ist
sie einfach in der falschen Generation angesiedelt, sie
komplettiert einfach nur den Reigen von Randalls Bedürfnissen,
und damit fällt sie nicht weiter für mich ins Gewicht.
Die Entwicklung
der Figur Randall, sein persönliches Schicksal, machte mir seine
Sucht nach den vielen Frauen verständlich. Was mich bei Triebtätern
und Serienkillern in Romanen immer auf die Palme bringt, dieses
ewige 'Er hatte doch so eine
schwere Kindheit', wird hier so hautnah geschildert, dass
nachvollziehbar wird, was er in den einzelnen Frauen sucht. Und
einzig Ana sehe ich als betrogene Frau. Sie hat jedoch die Kraft
gestärkt aus dieser Situation hervorzugehen und sogar Randall wächst
an dieser Beziehung. Was es allerdings mit Frau Nummer Vier auf
sich hat, soll hier nicht vorweg genommen werden.
So ist dies
Buch genau nach meinem Geschmack. Es ist nicht zu leicht, nicht
depressiv sondern von der Grundstimmung her freundlich, verleitet
mich zu ein paar Tränen und geht
auch noch - irgendwie - gut aus. Was will frau mehr?
Die Antwort:
Auch die Krimis dieser Autorin lesen. (Binchen, im Februar 2004)
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geht
es zum Sonderbericht über die Autorin und die Krimiserienheldin Tamara Hayle!!! |
Bewertung: ***
( * schlecht / ** ganz gut / *** gut
/ **** spitze)
Infos: ISBN: 3257063954,
22,90 €, HC, ca. 432 Seiten, Diogenes-Verlag, Erscheinung:
März 2004
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