Inhalt:
Frazier Armstrong, 35, leitet
eine anerkannte Galerie in Charlottesville, Virginia. Schön,
erfolgreich – und sterbenskrank liegt sie derzeit im
Krankenhaus, Diagnose Lungenkrebs, Lebenserwartung: wenige Tage.
Während ihre Umwelt auf
unterschiedlichste Art und Weise reagiert, auf alle Fälle jedoch
erschüttert, beschließt Frazier, zum Abschluß ihres Lebens
reinen Tisch zu machen, kein Blatt mehr vor den Mund zu nehmen –
und auch endlich zu ihrer bisher heimlich gelebten Homosexualität
zu stehen.
Nur – sobald die Briefe
unwiderruflich weg sind, erfährt sie, daß es sich um einen
Computerfehler gehandelt hat. Nicht Lungenkrebs, sondern eine
harmlose Bronchitis, lautet die Diagnose. Aber die Bombe ist
geplatzt.
Ihre Mutter schämt sich in Grund
und Boden, würde sie am liebsten dazu zwingen, ihre "Geständnisse"
zu widerrufen; Freunde wenden sich von ihr ab, um nicht auch in
den Verdacht der Homosexualität zu geraten, die Ehe ihrer Eltern
zerbricht – endlich; und auch Fraziers eigene Beziehung geht in
die Brüche.
Nebenbei erlebt sie höchste
erotische Abenteuer – mit Venus, Zeus, Apollo, denn sie hat ein
Bild in ihrer Galerie, das mehr ist, als es zu sein scheint.
Zum Schluß ist sie sich mehr
denn je bewußt, mit ihrer Provokation den richtigen Weg gegangen
zu sein, und hat auch die richtige Partnerin an ihrer Seite.
Meine Meinung:
Rita Mae Brown schreibt mit sehr
viel Humor, und ich hab das Buch gerne gelesen. Die Geschichte an
sich, in Erwartung des baldigen Todes abzurechnen ist blendend gelöst
– allerdings hat es mich sehr gestört, vom Leser zu erwarten,
er könnte nicht zwischen einer Bronchitis und Lungenkrebs in so
fortgeschrittenem Stadium unterscheiden, daß die Lebenserwartung
nur noch wenige Tage beträgt.
Die mystische Geschichte rund um
das Bild mit der Szene vom Olymp finde ich ganz einfach überflüssig.
Aber ein paar Gestalten sind mir
sehr lebhaft in Erinnerung geblieben: allen voran die Mutter, die
ihre gesamte gesellschaftliche Stellung in Gefahr sieht, und
einfach unwiderstehlich komisch ist, sowie der beste Freund,
(dessen Name mir natürlich gerade mal wieder nicht einfällt) –
der nie gearbeitet hat, unendlich reich, dekadent, natürlich auch
selber schwul ist, und der bisher mit Frazier eine Art
Zweckgemeinschaft gebildet hat "du deckst mich, ich decke
dich".
Fazit: gute Unterhaltung
garantiert, aber die oben erwähnten Punkte "zwingen"
mich zu einem Punkteabzug. (Daniela)
Bewertung: **
( * schlecht / ** ganz gut / *** gut
/ **** spitze)
Infos: Taschenbuch,
Rowohlt-Verlag, 395 Seiten, ISBN: 3499223295
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