Inhalt:
Im China der Ming-Dynastie machen Richter Di und sein Gehilfe Tschiau-Tai inkognito einen Zwischenstop in Wei-Ping. Vom dortigen Amtmann wird Richter Di um Hilfe bei einem mysteriösen Mordfall gebeten. Di und Tschiau-Tai übernachten zu Recherchezwecken in einem düsteren Gasthaus, dass sich als Hauptquartier der Unterwelt herausstellt. Unversehens werden aus einem Mordfall drei Fälle und nicht nur der häßliche, einäugige Mann spielt eine unvermutete Rolle darin.
Meine Meinung:
Robert van Gulik (1910-1967, ehemaliger Diplomat und Chinakenner, stützt sich bei seinen klassischen Kriminalromanen um Richter Di auf originale Quellen. Zwar sind die Fälle erfunden, aber Richter Di und Züge der weiteren Personen sind historisch belegt, wenn auch in anderen Jahrhunderten.
Der Roman ist wunderbar ruhig, detailreich und elegant erzählt. Die Kultur und das Leben im damaligen China sind historisch genau und farbenfroh dargestellt. Dazu kommt, dass die Krimi-Handlung spannend ist und mit unerwarteten Wendungen glänzt. Die Figuren, allen voran Richter Di und Tschiau-Tai sind lebendig und doch auch ein wenig exotisch.
Während des Lesens spürt man auch den Respekt, den der Autor der chinesischen Kultur gegenüber empfindet, wobei ein bißchen Augenzwinkern nicht fehlt. Aber in erster Linie konzentriert man sich auf die fesselnde Handlung und die Fälle, deren Lösung dann doch reichlich verzwickt ist.
(Steffi)
Bewertung: ****
( * schlecht / ** ganz gut / *** gut
/ **** spitze)
Infos: 207
Seiten, Taschenbuch-Ausgabe, Diogenes Verlag, ISBN: 3-257-21867-2,
€ 7,90
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