Rund 500 Jahre vor
Kolumbus stieß das Seefahrervolk der Wikinger bei der Suche nach
neuem Siedlungsland bis an die Küste Nordamerikas vor - und es
erschien ihnen wie das Paradies.
Die spannende Geschichte
dieser ersten Entdeckung Amerikas erzählt der Norweger Knut Lindh
in der Art eines historischen Romans:
Die Wikinger waren auf der
Suche nach milden Wintern, fruchtbarem Land und ausreichend Holz
und sie fanden grüne Wälder, Lachse von nie gesehener Größe
und Weintrauben, soweit das Auge reichte - und nannten das Land
deshalb Vinland. Kolumbus gilt als der Entdecker Amerikas; doch
500 Jahre vor ihm betraten der Norweger Leif Eriksson und seine
Männer als erste Europäer den amerikanischen Kontinent. Sie
kamen von Island und Grönland gesegelt, wo Leifs Vater Erik der
Rote eine Kolonie gegründet hatte. Wie sich die Wikinger das
Leben auf Vinland einrichten, wie sich der Umgang mit den
amerikanischen Ureinwohnern gestaltet und warum schließlich die
Wikinger von dort nach so kurzer Zeit wieder verschwinden - dies
alles schildert Lindh umfassend und gestützt auf die isländische
Saga von "Erik dem Roten" und die
"Grönlandsaga" sowie auf Ausgrabungen norwegischer
Archäologen auf Neufundland.
Meine Meinung:
Eines möchte ich bei
dieser Rezension vorweg schicken: Ich interessiere mich für viele
verschiedene Themen unter anderem auch für Wikinger. Als ich das
Buch auf der Liste der „zu besprechen“ Bücher entdeckte war
ich recht erfreut. Nach erhalt des Päckchens mit diversen anderen
Büchern, fing der Reihe nach mit dem Lesen an. Vor ca. drei
Monaten (05/2003) dann auch dieses Buch. Nun habe ich das Buch
endlich beendet (08/2003).
Die Bewertung sollte
eigentlich nur mit einem Stern ausfallen, da aber zumindest der
rote Faden durchgehalten wurde rang ich mich zu einem zweiten
Stern durch.
Am Anfang schafft es der
Autor den Leser in eine völlig neue Welt zu entführen und ihn
durch die lebendige Art des Schreibens auch nicht aus dem Bann zu
entlassen. Dies ändert sich nach dem ersten Drittel, spätestens
nach der Hälfte. Plötzlich wird die Art des Erzählens geändert
und das nicht nur einmal. Den Rest des Buches verbringt man damit
sich durch die diversen Sagas und Erzählungsstile
durchzuarbeiten. Keine sehr leichte Aufgabe in Anbetracht dessen,
dass man schnell zusätzlich durch Wiederholungen irritiert wird.
Ein besonderes Augenmerk
möchte ich auf die vielen Nahmen, Ortsbezeichnungen, etc. lenken.
Die sind ja nicht gerade eingängig dafür aber in einer reichen
Fülle vertreten. Wenigstens wird man hin und wieder an einen Ort
zurückgeführt der bekannt ist damit man sich eine kurze Weile in
Sicherheit wiegt.
Der Informationswert ist
nicht zu verachten. Leider wird man zum Schluss durch die
Verwandtschaftszusammenhänge und die Wiederholungen davon
abgelenkt.
Fazit: Wer etwas über
Wikinger erfahren möchte und sich nicht durch die komplizierten
Namen verwirren lässt, kann dieses Buch durchaus lesenswert
finden. (Lyllewin)
Bewertung: **