Inhalt:
Im Jahr 1959 verläßt Reverend Price mit seiner Familie seine Heimatstadt Bethlehem in
Georgia/USA, um für ein Jahr im Kongo/Afrika zu missionieren. Dort wohnen sie in einer
kleinen Hütte in einem Dorf namens Kilanga. Während sich Reverend Price voll religiösem
Eifer in die Missionsarbeit stürzt, kümmert er sich wenig um seine Frau Orleanna sowie
seine Töchtern Rachel (15 Jahre), Leah und Adah (13 Jahre) und Ruth May (7 Jahre). Diese
haben mit den ernormen Schwierigkeiten zu kämpfen, die das Leben im Kongo mit sich
bringt. Fleisch gibt es nur, wenn der Mann auf der Jagd war, das wenige Gemüse muß im
Umland gesucht werden. Das Mehl ist voller Maden, im Haus leben giftige Schlangen und
Spinnen. Die Kinder müssen das Feuerholz im Busch sammeln, Wasser gibt es nur aus dem
naheliegenden Fluß und jeder Schluck muß zum Schutz vor Krankheiten abgekocht werden.
Alles ist mit rotem Staub überzogen, die sintflutartigen Regenfälle vernichten die
wenigen Wege, die Trockenzeit läßt die Familie fast verhungern.
Als der Kongo im Jahr 1960 seine Unabhängigkeit erklärt, verschlechtern sich die
Lebensumstände durch die schwierige politische Lage zusehends. Auch Reverend Price wird
von den Bewohnern Kilangas immer mehr angefeindet, da er stur seine Ziele verfolgt und
sich nicht auf die andersartige Kultur und die afrikanische Wesensart einlassen will.
Trotz all dieser Widrigkeiten erkennen die vier Mädchen bald die Schönheit und
Faszination des Landes und werden in seinen Bann gezogen. Bis ein Schicksalsschlag die
Familie auseinander reißt und in alle Himmelsrichtungen verstreut...
Meine Meinung:
Wenn man sich von den ersten 3-4 Seiten, die sehr metaphorisch und wenig verständlich
geschrieben sind, nicht abschrecken läßt, entdeckt man eine sehr lebendig erzählte
Hommage an Afrika.
Die vier Töchter Price erzählen abwechselnd die Geschichte und berichten über ihre
sehr unterschiedlichen Erlebnisse und Eindrücke im Kongo. Dadurch entsteht für den Leser
ein sehr komplexes und facettenreiches Bild von Zentralafrika und läßt den Wunsch
aufkommen, selbst einmal die Wildheit und Faszination dieses Landes kennen zu
lernen. Die
Ausbeutung und Unterdrückung durch die USA wird eindrucksvoll geschildert und es wird
deutlich, daß das Leben auch ohne Konsum und technischer Fortschritt sehr lebenswert sein
kann.
Manche Textpassagen sind aufgrund der sehr bildlichen Schreibweise etwas schwer
verständlich, dies tut aber dem Lesevergnügen keinen Abbruch. (Tine)
Bewertung: ***
( * schlecht / ** ganz gut / *** gut
/ **** spitze)
Infos: TB; Piper TB Verlag; 589 Seiten; 12,90
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